Rechtzeitig zur Wintersonnenwende 2013:Besucherzentrum in Stonehenge eröffnet

Veröffentlicht: 00:42, 19. Dezember 2013 (CET)
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Salisbury (Vereinigtes Königreich), 19.12.2013 – Zur diesjährigen Wintersonnenwende am 21. Dezember wird ein größerer Zustrom von Menschen aus aller Welt erwartet, die in Stonehenge, einer archäologischen Stätte mit Symbolkraft, an behauptete oder tatsächliche vorchristliche Traditionen Europas anknüpfen wollen. Lange gab es Diskussionen um die Nutzung des Geländes, weil zum Beispiel Wissenschaftler Beschädigungen befürchteten. Die britischen Denkmalschützer investierten 27 Millionen Pfund für die Restaurierung der Gesamtanlage, wozu die Verlegung einer Straße und des bisherigen Parkplatzes sowie die Errichtung eines Besucherzentrums mit 250 Ausstellungsstücken gehören, das gestern rechtzeitig zur Wintersonnenwende eröffnet wurde.

Stonehenge zur Sommersonnenwende am 21. Juni

Zum Schutz der historischen Zeugnisse ist der direkte Bereich der Steine seit den 1970er Jahren normalerweise weiträumig abgesperrt und wird nach wiederholtem Vandalismus scharf bewacht. Vor drei Jahren wurden jedoch erstmals 2000 Menschen zur Feier der Wintersonnenwende eingelassen, 2012 kamen mehr als 5000. Zur Sommersonnenwende 2013 organisierte die zuständige Grafschaft Wiltshire einen kostenlosen Zugang für rund 20.000 Menschen. Der direkte Bereich der Steine wird geöffnet sobald es hell genug ist, um dies ohne Sicherheitsbedenken zu tun, und anschließend an den Sonnenaufgang um 8:09 Uhr (Ortszeit) wieder geschlossen, damit um 9 Uhr (Ortszeit) der normale Besucherbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Über die Weihnachtstage ist der Eintritt kostenfrei, am 24. und 25. Dezember ist jedoch geschlossen. Zum 1. Februar 2014 wird im Übrigen ein Vorbuchungsystem für den Besuch eingeführt, der den Besucherstrom entsprechend regulieren soll.

Die Ursprünge der Anlage sind unter Forschern umstritten, das neue Besucherzentrum präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse. So wurden erst vor kurzem Gräben im Umfeld der Anlage gefunden, die entlang eines alten Prozessionsweges führen und die nach archäologischen Befunden eigens dafür angelegt wurden. Nach Ansicht einiger Forschung gehen die Ursprünge von Stonehenge auf die Mittelsteinzeit zurück - das würde ein Alter von 10.000 Jahren bedeuten. Wahrscheinlich wurde das Gebiet zunächst als Grabstätte benutzt, dies legt die Verbindung zu einer anderen Anlage der Bluestonehenge nahe, die wiederum mit Grabanlagen und anderen Bauten verbunden ist. Grabfunde belegen in jedem Falle die überregionale Bedeutung von Stonehenge: So wurde vor rund zehn Jahren das prunkvolle, 4000 Jahre alte Grab eines Alpenbewohners gefunden, der in den englischen Medien zunächst als „König von Stonehenge“ bezeichnet wurde.



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