Rechtsradikale wollen am Holocaust-Gedenktag marschieren
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Hamm (Deutschland), 13.01.2005 – Am 27. Januar 2005, dem Tag des 60. Jahrestages zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz (Internationaler Holocaust-Gedenktag), plant die militante neonazistische Vereinigung „Kameradschaft Hamm“ eine Demonstration. Dafür wird im Internet geworben.
Als offiziellen Grund dafür gab die „Kameradschaft Hamm“ an, es solle damit gegen die Wanderausstellung „Die braune Falle - Eine rechtsextremistische `Karriere´“ des Verfassungsschutzes sowie gegen den Verfassungsschutz an sich demonstriert werden. Diese Ausstellung findet im Januar in Hamm in den Räumen des Friedrich-List-Berufskollegs statt.
Die antifaschistische Gegenwehrgruppe „Antifa Hamm“ gab daraufhin bekannt, sie würde diese Demonstration als „... eine eine unerhörte Provokation“ empfinden und hat demonstrative Gegenaktionen angekündigt. Diese sollen sich vor allem gegen eine Verhöhnung der Opfer des Holocaust richten.
Die Kameradschaft Hamm ist, nach Angaben der Antifa Hamm, fester Bestandteil der organisierten Neonaziszene in Nordrhein-Westfalen (NRW). Bereits am 9. November 2004, dem Jahrestag der Reichspogromnacht organisierte die „Kameradschaft Hamm“ in Leverkusen eine Demonstration und sie ist verantwortlich für zwei Demonstrationen im Juni 2003 und Januar 2004. Auch eine Anzahl an gewalttätigen Übergriffen und Sachbeschädigungen ging auf deren Konto.
Die Antifa Hamm schreibt weiterhin: „Sie [die „Kameradschaft Hamm“] zählt zu den Gründungsmitgliedern des so genannten „Aktionsbüro West“, einem Neonazi-Netzwerk, das auch diese Demonstration unterstützt. Mitglieder der Gruppe sprechen regelmäßig auf Aufmärschen in NRW, zuletzt im Dezember in Recklinghausen.“
Gestern versuchten zudem fünf Mitglieder der Gruppe auf die Pressekonferenz und Eröffnung der Ausstellung zu gelangen. Die Polizei nahm ihre Personalien auf und sprach einen Platzverweis aus.
Wie viele Menschen an den angekündigten Protesten gegen den Aufmarsch teilnehmen werden, ist indes fraglich. Stadtverwaltung und Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann sprachen sich in der Vergangenheit immer gegen Proteste aus. Sie forderten die Bevölkerung auf, die Neonazis zu „ignorieren“ und die „Rollläden zu schließen“.