Programm für gesundes Schulessen stößt bei britischen Schülern auf Ablehnung
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London (Vereinigtes Königreich), 07.11.2006 – Nach einer Umfrage von „BBC News“ verzeichnen fast 60 Prozent aller Schulbehörden in England einen Rückgang an Schülern, die in der Schule essen. 71 Prozent davon gaben ein Programm für gesunde Schulmahlzeiten als Grund an, das vergangenen September an allen britischen Schulen eingeführt wurde. Die Regierung stellt für das Programm mit dem Namen „Feed me better“ (soviel wie „Ernähr mich besser“) bis 2011 etwa 477 Millionen britische Pfund zur Verfügung, so der britische Kinderminister, Parmjit Dhanda.
Initiiert wurde das Projekt vom britischen Fernseh-Starkoch Jamie Oliver. Er verbannte die typischen Kantinenessen aus den Schulküchen und führte gesunde Mahlzeiten ein. Statt etwa den klassischen „Fish and Chips“ gibt es jetzt Obst und Gemüse.
Teilweise gehen Proteste von den Eltern aus. In Rotherham (South Yorkshire) verkaufte Julie Critchlow jeden Tag Sandwiches, Pommes Frites und Hamburger vor der Schule, bis diese die Polizei rief. Gegenüber britischen Medien äußerte Critchlow sich kritisch: Die Kinder wollten den „überteuerten, fettarmen Mist“ nicht essen, die Regierung mische sich in die Angelegenheiten der Eltern ein.
Die Leiterin des nationalen Ernährungsprogrammes, Judy Hargadon, sieht das Problem in den Elternhäusern. Es sei schwierig, „die Kinder zu erziehen, das gute Essen anzunehmen“. Den Boykott hält sie für eine normale und erwartete Reaktion. Es werde eine Weile dauern, bis die Kinder sich mit mehr gesundem Essen anfreundeten.