Portugal: Der Kampf gegen den Waldbrand
Veröffentlicht: 14:47, 21. Jun. 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Leiria (Portugal), 18.06.2017 – In Portugal herrschen derzeit die schwersten Waldbrände seit Jahrzehnten. Bisher wurden mindestens 62 Menschen durch die Feuerwand getötet. Behörden erklären, die Waldbrände seien durch einen Blitzeinschlag ausgelöst worden. Ganze Dörfer in der bergigen Region Centro sind von den Flammen umzingelt, wie Medien berichten. Ein Großteil der Opfer starben während der Flucht in deren Autos, als ihnen der Weg durch das Feuer abgeschnitten wurde. Nach aktuellen Informationen mussten bereits etwa 60 Verletzte, darunter sechs Feuerwehrmänner, in Krankenhäuser gebracht werden. Gar der Strom fiel aufgrund des Feuers in einigen Gebieten aus. Innenstaatssekretär Jorge Gomes sagt, das Feuer wüte derzeit an zwei Fronten mit „großer Wucht“. Ausgelöst wurde das Feuer der Polizei zufolge durch einen Blitzschlag. Ein Gewitter entlud sich am Samstagnachmittag über dem betroffenen Gebiet um den Kreis Pedrógão Grande. Jedoch habe es bei dem Gewitter nicht geregnet, wie der Direktor der Kriminalpolizei, José Almeida Rodrigues, meint. „Alles deutet ganz klar auf natürliche Ursachen hin. Wir haben in Zusammenarbeit mit der Nationalgarde sogar den Baum gefunden, der von einem Blitz getroffen wurde.“ Im Kampf gegen die Flammen sind rund 700 Feuerwehrleute mit 160 Löschfahrzeugen im Einsatz. Spanien und Frankreich entsandten Löschfahrzeuge zur Unterstützung der portugiesischen Einsatzkräfte. Die Arbeit der Feuerwehrleute wird durch starke Winde erschwert.
„Tief bestürzt“ äußerte sich Bundesaußenminister Sigmar Gabriel angesichts der verheerenden Waldbrände. Zugleich bot er der portugiesischen Regierung Hilfe aus Deutschland an; „Es sind erschütternde Bilder von eingekesselten Dörfern und Menschen, die dem Inferno auf der Flucht in ihren Autos zum Opfer gefallen sind.“ Dem portugiesischen Regierungschef Antonio Costa sprach er sein Beileid aus und „biete deutsche Hilfe und Unterstützung an, wenn dies benötigt wird.“
Der Kreis Pedrógão Grande ist mit lediglich 4000 Einwohnern auf 128 Quadratkilometer Fläche eher dünn besiedelt. Die Land- und Textilwirtschaft ist der größte Arbeitgeber und Wirtschaftszweig des Kreises. In den vergangenen Jahren zogen die nahezu unberührte Natur mit Lagunen und Stauseen Wanderer und Wassersportler an.
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