Polizei veröffentlichte Einsatzberichte im Internet
Artikelstatus: Fertig 19:24, 16. Jan. 2007 (CET) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Darmstadt (Deutschland), 16.01.2007 – Die Polizei in Südhessen hat durch einen peinlichen Fehler 41 Berichte aus der Zeit vom 6. bis zum 12. Februar 2006 ins Internet gestellt. Ein Kölner Rechtsanwalt stieß laut einem Bericht des „Darmstädter Echo“ bei einer Online-Recherche zufällig auf die Einsatzprotokolle, die sensible Daten zahlreicher überprüfter Personen enthielten.
Die Einsatzprotokolle wurden nach einer Verkehrskontrolle, in der nach Alkohol- und Drogensündern gesucht wurde, erstellt. Sie enthielten nicht nur die Namen der Betroffenen, sondern auch Geburtsdatum, Adresse und Informationen über Vorstrafen. Karlheinz Treusch, Leiter des Präsidialbüros beim Polizeipräsidium Südhessen, sagte, es sei derzeit noch unklar, ob der Vorfall durch menschliches oder technisches Versagen ausgelöst wurde.
Normalerweise werden solche Berichte ins polizeiinterne Intranet gestellt, in diesem Fall hat aber vermutlich ein Beamter statt auf „Intranet“ auf „Internet“ geklickt und die Daten so der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht. Der hessische Datenschutzbeauftragte Michael Ronellenfitsch bezeichnete den Vorfall als „Super-GAU“ und sagte: „Man muss alles tun, damit sich so etwas nicht wiederholt.“
„Das war eine Panne und die sollte man nicht schön reden“, sagte der Sprecher des Wiesbadener Innenministeriums, Michael Bußer. Dienstrechtliche Konsequenzen seien nicht ausgeschlossen. Der Skandal wird voraussichtlich in der nächsten Woche Gegenstand einer Debatte im hessischen Landtag sein.
Quellen
- Die Welt.de: „Daten-Gau bei hessischer Polizei“ (16.01.2007)
- Netzeitung.de: „Polizei-Protokolle im Internet veröffentlicht“ (15.01.2007)
- Netzeitung via n24.de: „Polizei-Protokolle im Internet veröffentlicht“ (15.01.2007)
- hr-online.de: „Polizeiskandal: Fahndungsdaten im Internet“ (16.01.2007)