Polen: Schweres Zugunglück fordert mindestens 16 Menschenleben

Veröffentlicht: 18:10, 4. Mär. 2012 (CET)
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Szczekociny (Polen), 04.03.2012 – Am Samstagabend ereignete sich auf der Bahnlinie (Bild) zwischen Warschau und Krakau bei der Ortschaft Szczekociny ein schweres Zugunglück (Bild). Zwei Züge prallten frontal zusammen, einer der Züge fuhr in falscher Fahrtrichtung auf dem Gleis. Die Rettungsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Mehrere hundert Feuerwehrleute und Polizisten waren im Einsatz.

Am Sonntagmorgen war Verkehrsminister Slawomir Nowak am Unfallort. Nach seinen Angaben liegen noch keine Fakten vor, warum es zu dem Unglück gekommen ist. Innenminister Jacek Cichocki machte Angaben zu den Opferzahlen: Mindestens 16 Menschen sollen ums Leben gekommen sein, 58 weitere seien verletzt worden. Ministerpräsident Donald Tusk, der mit dem Verkehrsminister vor Ort war, sprach vom schwersten Eisenbahnunglück seit Jahren in Polen. Das letzte schwere Zugunglück ereignete sich 1990 in der Nähe von Warschau; dabei waren zwei Vorortzüge zusammengestoßen, es waren 16 Tote zu beklagen.

In den Zügen waren insgesamt 370 Personen unterwegs, darunter auch Personen aus der Ukraine, Spanien und Frankreich. Unter den Toten und Schwerverletzten sollen keine Ausländer sein. Einer der Züge ist von Warschau nach Krakau unterwegs gewesen, der entgegenkommende von Przemyśl nach Warschau. Am Unfallort sind Zelte zur Versorgung der Verletzten aufgestellt worden. Neben zahlreichen Krankenwagen waren auch Hubschrauber im Einsatz. Der Unfallort kann nur aus der Luft oder über Feldwege erreicht werden. 450 Feuerwehrleute und 100 Polizisten waren vor Ort (Foto). Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die am Unglück beteiligten Lokomotivtypen

Lokomotive der Baureihe ET 22
Lokomotive der Baureihe EP 09

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