Poker um Übertragungsrechte der deutschen Fußball-Bundesligen
Veröffentlicht: 23:12, 30. Jan. 2008 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Frankfurt am Main (Deutschland), 30.01.2008 – Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat die Rechte zur Übertragung von Spielen der 1. Fußball-Bundesliga und der 2. Fußball-Bundesliga im Oktober 2007 an die Agentur Sirius des Medienunternehmers Leo Kirch verkauft. Die Agentur Sirius soll dabei sowohl für die Vermarktung der Bundesligarechte wie auch für die Produktion der Beiträge verantwortlich sein.
Der Bezahlfernsehsender Premiere besteht aber darauf, eigene Berichte über die Bundesliga zu produzieren. DFL und Sirius bestehen auf eine Zulieferung fertiger Fernsehbeiträge für den Bezahlsender Premiere. DFL-Geschäftsführer Seifert wies das zurück: „Premiere wird eine unternehmerische Entscheidung zu treffen haben.“
Sirius möchte mit seinem Vermarktungs- und Produktionsmodell vor allem Kabelnetzbetreiber gewinnen, denen eine eigene Produktion zu aufwändig wäre. Die großen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) und Unitymedia haben wohl wenig Interesse am DFL-Angebot. Im Januar 2008 soll ein Treffen mit dem Kabelnetzbetreiber Orion stattgefunden haben.
Für die ARD-Sportschau ist entscheidend, ob die Bundesligaberichte schon vor der Tagesschau um 20:00 Uhr gezeigt werden können, weil nur so Werbeerlöse zur Refinanzierung der Bundesligarechte eingesetzt werden können. Auch dürften die Bundesligarechte nicht zu teuer werden. Ansonsten wolle die ARD auf ihr Recht zur Kurzberichterstattung über die Bundesliga zurückgreifen.
Die Deutsche Telekom will für die Internetrechte für T-Home Entertain maximal 40 Millionen bis 60 Millionen Euro zahlen.
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Quellen
- ftd.de: „DFL bügelt Forderungen von Premiere ab“ (29.01.2008)
- focus.de: „Verzichtet die ARD auf Fußball?“ (28.01.2008)
- turi-2.blog.de: „Bundesliga-Rechte verkaufen sich schlecht.“ (29.01.2008)