Piratenpartei: Marina Weisband ist Ziel antisemitischer Hetze
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Berlin (Deutschland), 29.01.2012 – Hass-Mails von Rechtsextremisten hat die scheidende Politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, wegen ihres jüdischen Glaubens erhalten. Auf Internetseiten von Neonazis wurde ihr Bild mit dem Hinweis veröffentlicht: „Juden erobern die Deutsche Parteienlandschaft“.
Auf dem Bundesparteitag im April will sie nicht mehr für ein Spitzenamt kandidieren. Gesundheitlich fühlt sie sich der Doppelbelastung durch Studium und Parteiarbeit nicht gewachsen. In ihrem Blog kündigte sie an, ein Jahr Pause machen zu wollen, auch um ihre Diplomarbeit in dieser Zeit zu schreiben, was für eine 24-Jährige ganz normal sei. Über ihre Zukunftspläne sagte sie: „Ich bin weiter in der Partei aktiv. Und ich kann mir auch vorstellen, 2013 wieder für ein Spitzenamt zu kandidieren.“
Marina Weisband wuchs in Kiew auf. Im Jahr 1994 siedelte sie mit ihren Eltern im Zuge der Regelung für Kontingentflüchtlinge nach Deutschland um. Sie absolvierte ihr Abitur und studiert seit 2006 Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Sie bezeichnet sich als gläubige Jüdin. Freitags besuche sie regelmäßig die Synagoge.
Im Jahr 2009 trat Weisband der Piratenpartei bei. Sie ist Mitglied des Kreisverbands Münster im Landesverband Nordrhein-Westfalen. Sie wurde auf dem Bundesparteitag 2011 in Heidenheim an der Brenz am 15. Mai 2011 als Nachfolgerin Christopher Lauers zur Politischen Geschäftsführerin der Piratenpartei Deutschland gewählt.
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Quellen
Bearbeiten- www.welt.de: „Piratin Weisband Ziel antisemitischer Hass-Mails“ (29.01.2012)
- www.sueddeutsche.de: „Marina Weisband erhielt antisemitische Mails“ (29.01.2012)
- www.marinaslied.de: „Blog von Marina Weisband - Der Tag, an dem nichts wirklich passiert ist“ (abgerufen 29.01.2012)