Philippinischer Botschafter in Israel zurückgerufen

Jerusalem (Israel) / Manila (Philippinen), 08.06.2005 – Der Philippinische Botschafter in Israel, Antonio Modena, wurde von seinem Land zurückgerufen. Der Diplomat hatte die Einwandererpolizei mit der Gestapo, der Geheimen Staatspolizei des NS-Regimes, verglichen.

Wie das Außenministerium in Manila heute bekannt gab, werde Modena jedoch in einigen Wochen auf seinen Posten zurückkehren können. Der Botschafter hatte gegenüber israelischer Zeitungen geäußert: "So, wie die Gestapo die Juden behandelt hat, ... so behandelt uns die Einwandererpolizei." Modena spielte dabei auf die angebliche Misshandlung von illegalen ausländischen Arbeitskräften an. Einige davon, unter anderem Philippiner, wurden bei Razzien in Isreal festgenommen. Daraufhin gab es in Israel massive Kritik an dieser Äußerung. Modena entschuldigte sich bei der Regierung in Jerusalem, diese hat die Entschuldigung auch angenommen.

Etwa 30.000 Philippiner arbeiten in Israel unter anderem als Dienstboten oder Pflegepersonal, etliche davon besitzen keine Arbeitserlaubnis.

Der philippinische Verband Migrante, der die Interessen philippinischer Arbeiter im Ausland vertritt, hat sich zwischenzeitlich hinter den Botschafter gestellt. Nach Meinung des Verbandes hätte sich die israelische Regierung bei Modena für die diskriminierende Haltung Israels entschuldigen müssen. Der Verband wirft Israel vor, philippinische Arbeiter würden auf Flügen nach Tel Aviv von den anderen Passagieren getrennt untergebracht und ihnen würden Mobiltelefone abgenommen. Zudem kritisierten sie die nächtlichen Razzien der israelischen Behörden.

Quellen