Partei DIE LINKE protestiert gegen Männerbastionen im liberalen Bremen

Veröffentlicht: 11:12, 14. Feb. 2012 (CET)
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Bremen (Deutschland), 14.02.2012 – Die Partei DIE LINKE nahm die diesjährige Schaffermahlzeit als Anlass um den amtierenden Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) aufzufordern, seine Teilnahme abzusagen. Die frauenpolitische Sprecherin Claudia Bernhard erklärte: „Die fortdauernde Verherrlichung männlicher Entscheidungseliten in Staat und Wirtschaft ist unerträglich und ein Armutszeugnis für Bremen. Insbesondere, weil sich die Hansestadt gleich mit mehreren dieser Männerrunden hervortut.“ Das sonst als liberal und fortschrittlich geltende Bremen hält an alten Männertraditionen fest: Dazu gehört neben dem Schaffermahl, das seit 1545 stattfindet und zu dem inzwischen alljährlich rund 300 Gäste geladen werden, auch die „Eiswette“, die 1829 begründet wurde und zu der rund 750 Herren aus ganz Deutschland eingeladen waren. Zu den Gästen solcher Veranstaltungen gehören auch internationale Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, wie beispielsweise der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, der im Jahr 2011 am Schaffermahl teilnahm. 2004 konnte erstmals ein weibliches Mitglied aus den Reihen der fast ausschließlich männlichen Kapitäne an der Schaffermahlzeit teilnehmen. Die bisher einzige als Gast geladene Frau war Bundeskanzlerin Angela Merkel, die im Jahre 2007 an der Schaffermahlzeit teilnehmen durfte.

Schaffer und ihre Gäste während des Festessens in der Oberen Halle des Bremer Rathauses (2009).

Ehrengast der diesjährigen, 468. Schaffermahlzeit, die am vergangenen Freitag im Bremer Rathaus stattfand, war der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert. Der heutige Bundespräsident Christian Wulff hatte bereits im Jahre 2010 als niedersächsischer Ministerpräsident teilgenommen. Gäste beim Stiftungsfest der 183. Bremer Eiswette am 22. Januar waren Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank AG, und Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG.

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Quellen Bearbeiten