Pakistanischer Geheimdienst: Osama bin Laden wurde nach Aussagen seiner Tochter lebend gefasst

Veröffentlicht: 09:58, 5. Mai 2011 (CEST)
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Islamabad (Pakistan), 05.05.2011 – Weitere Informationen über den Verlauf der Tötung Osama bin Ladens in Abbottabad (Pakistan) am Montag durch eine US-Spezialeinheit – gestern von dem pakistanischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) in Umlauf gebracht – ziehen die US-Darstellung der Militäraktion in Zweifel.

Demnach wurde bin Ladens 12 Jahre alte Tochter, die sich im Gewahrsam der pakistanischen Regierung befindet, Zeugin der Tötung ihres Vaters. Bin Laden sei nach Aussagen der Tochter getötet worden, nachdem dieser zunächst lebend gefasst worden war. 17 oder 18 Menschen hätten sich zum Zeitpunkt der US-Militäraktion auf dem Gelände befunden, darunter eine Ehefrau, eine Tochter und zwischen acht und neun Kinder anderer Familien. Diese sollen aus Saudi-Arabien und dem Jemen stammen.

Der ISI-Offizielle gab zu, der pakistanische Geheimdienst sei beschämt über sein Versagen hinsichtlich seiner Rolle bei der Ergreifung bin Ladens. Die Anlage, in der bin Laden von US-Einheiten gestellt wurde, habe man aktuell nicht „auf dem Schirm“ gehabt. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass der pakistanische Geheimdienst die CIA schon 2009 auf das Gelände als möglichem Aufenthaltsort bin Ladens hingewiesen habe – neben vielen anderen möglichen Orten.

Die Regierung Pakistans hat inzwischen bestätigt, dass sie keinerlei Kenntnis der US-Militäraktion vom Montag gehabt habe. Die US-Hubschrauber hätten sich im Schutz des Geländes unterhalb des pakistanischen Radars bewegt.

Laut CNN wurden auf dem Gelände, auf dem bin Laden getötet wurde, eine Reihe elektronischer Speichermedien sichergestellt, darunter zehn Festplatten, fünf Computer und mehr als einhundert Disketten, DVDs und USB-Sticks. Diese würden zurzeit von den US-Geheimdiensten ausgewertet.

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