Oxfam fordert mehr Gelder für den Kongo

Artikelstatus: Fertig 10:06, 24. Mai 2006 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 24.05.2006 – Die Hilfsorganisation Oxfam hat am 13. Mai in einer Pressemitteilung verschiedene Industrienationen dazu aufgefordert, ihren gerechten Beitrag an Zahlungen für die Bevölkerung der Demokratischen Republik Kongo zu tätigen. Dort sterben täglich über 1.000 Menschen auf Grund von mangelnder Versorgung und eines offenen Konflikts.

Flüchtlinge in Bunia, im Kongo
Lage des Kongos

Diese Aufforderung kommt nach einer dringlichen Bitte in einer Pressemitteilung vom 13. Februar, den UN-Aktionsplan zu finanzieren. Der humanitäre Aktionsplan, der einen Betrag von 682 Millionen US-Dollar vorsieht, wurde laut Angaben von Oxfam angesichts der großen Notlage und den schlechten Sicherheitsbedingungen im Osten des Landes entworfen. Außer der UN sind auch das Rote Kreuz und andere Hilfsorganisationen an der Planung beteiligt gewesen. Vom Gesamtvolumen sind aber bis zum 13. Mai nur 14 Prozent durch die Geberländer zugesichert worden. Oxfam nannte deshalb explizit die Länder, die nach ihrer Einschätzung einen zu kleinen Teil geleistet haben. Im Wortlaut hieß es:

  • Japan und die USA haben einen im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft unbedeutenden Beitrag geleistet,
  • Frankreich und Deutschland haben nur geringe unverbindliche Zusagen gemacht, und
  • Italien hat überhaupt keinen Beitrag geleistet.

Irland sei das einzige Land, dass einen angemessenen Beitrag bezahlt habe. Auf der anderen Seite begrüßte Oxfam, dass für die Planung und Durchführung einer Wahl schon 450 Millionen US-Dollar bezahlt wurden. Die Wahl, die am 30. Juli stattfinden soll, sei die erste demokratische Wahl überhaupt im Kongo. Aber gerade auch angesichts dieser Wahl sei der Aktionsplan um so dringlicher, „damit es überhaupt zu erfolgreichen Wahlen kommen kann. Tote Menschen können nicht wählen“, so der Oxfam-Programmleiter Gordon Kihurugu.

Der BBC Korrespondent Mark Doyle meinte, es sei ungewöhnlich, dass eine Hilfsorganisation spezifische Länder benenne und beschäme.

Laut Oxfam gibt es in der Demokratischen Republik Kongo, mit ihrer Bevölkerung von zirka 50 Millionen und einer annähernd so großen Fläche wie Europa, seit 1998 Konflikte. Es bekämpfen sich dabei wohl Regierungstruppen des Kongos und Nachbarländer sowie Rebellen und aus Ruanda geflüchtete Soldaten. Bei den Auseinandersetzungen ging es vor allem um die reichen Bodenschätze des Landes. Die Regierung hat dabei teilweise, vor allem im Osten des Landes, die Kontrolle verloren. Seit 1998 sind dabei zwischen drei und vier Millionen Menschen direkt und indirekt durch die Konflikte zu Tode gekommen. Oxfam nannte die Situation in diesem Zusammenhang „eine der schwersten humanitären Krisen seit Ende des zweiten Weltkrieges“. Laut BBC würde eine 17.000 Mann starke UN-Sicherheitstruppe (die größte weltweit) im Land agieren, die über dem Zeitraum der Wahl durch 1.500 Soldaten der EU verstärkt wird.

Oxfam versucht das Leid zumindest ein wenig zu lindern, in dem es sauberes Wasser, Nahrungsmittel und gesundheitliche Güter zur Verfügung stellt. Dies sei jedoch vorallem auf Grund der Sicherheitslage nicht immer möglich. Aber auch die fehlenden Gelder führten dazu, dass nicht genug getan werden könne.

Quellen