Norditalien: Verurteilung von 110 Mitgliedern der 'Ndrangheta zu langen Haftstrafen
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Mailand (Italien), 21.11.2011 – Ein Mailänder Gericht verurteilte in einem Massenprozess 110 Mitglieder der Mafiaorganisation 'Ndrangheta zu langjährigen Freiheitsstrafen.
Im Juli 2011 hatte die italienische Polizei in der größten Polizeiaktion seit 15 Jahren 250 mutmaßliche Mitglieder der stärksten Mafiagruppe Italiens festgenommen. 119 der Personen waren in dem aufsehenerregenden Prozess angeklagt worden. 110 davon wurden verurteilt. Die Angeklagten hatten nach Auffassung des Gerichts in Norditalien eine Dachorganisation mit 15 Unterabteilungen der 'Ndrangheta eröffnet. Ihnen wurde vorgeworfen insbesondere im Bauwesen kriminelle Geschäfte betrieben zu haben. Zudem sollen sie versucht haben Politiker zu korrumpieren.
Alessandro Manno, dem nachgesagt wird einer der Bosse gewesen zu sein, erhielt mit 16 Jahren die höchste Freiheitsstrafe unter den Verurteilten. Ebenfalls verurteilt wurde ein Regionalpolitiker, er soll mit der 'Ndrangheta zusammengearbeitet haben. Einer der Angeklagten starb im Laufe des Prozesses. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, dass die Angeklagten auf das Urteil mit Beleidigungen reagierten und applaudierten.
Die 'Ndrangheta kommt ursprünglich aus Kalabrien. Weitere Mafiaorganisationen sind die Camorra in Neapel, die Cosa Nostra aus Sizilien und die Sacra Corona Unita aus Apulien.