Nobelpreis für Medizin 2007 für Genforscher
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Stockholm (Schweden), 08.10.2007 – Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an drei Humangenetiker. Es handelt sich um den aus Italien stammenden Genetiker Mario Capecchi, der an einem Labor der Universität von Utah arbeitet, sowie zwei seiner in Großbritannien geborenen Kollegen, Oliver Smithies und Martin Evans, die der Grundlagenforschung im Bereich genetisch bedingter Krankheiten wesentliche Impulse gegeben haben. Die drei entwickelten ein als „Gene targeting“ bekannt gewordenes Verfahren, mit dessen Hilfe es den in der Erforschung von Erbkrankheiten wie Mukiviszidose, Bluthochdruck und Arteriosklerose tätigen Wissenschaftlern gelingt, an Mäusen die Auswirkungen bestimmter genetischer Faktoren zu isolieren. Mit Hilfe des von ihnen entwickelten Verfahrens können bestimmte Gene des in den Zellen gespeicherten Erbgutes gezielt „ausgeschaltet“ werden. Die Entdeckung ist auch für die pharmakologische Forschung von größter Wichtigkeit, weil so die Wirkung bestimmter Medikamente auf genetisch bedingte Erkrankungen besser erforscht werden kann. Die an Mäusen gewonnenen Erkenntnisse können dann für die medizinische Therapie von Erbkrankheiten bei Menschen nutzbar gemacht werden.
Der mit 1,1 Millionen Euro dotierte, jährlich vergebene Preis ist die höchste für Mediziner vergebene Auszeichnung und wird im Dezember von der Königlich-Schwedischen Akademie überreicht.