Nigeria: Mitarbeiter einer Ölfirma entführt

Port Harcourt (Nigeria), 15.06.2005 - Laut Aussagen einer Entführergruppe wurden heute vier Nigerianer und zwei deutsche Mitarbeiter einer Ölfirma im Nigerdelta entführt. Die Gruppe erhebt soziale Forderungen, die sich vor allem an den Ölkonzern Shell richten.

Nach Angaben der Ölfirma B&B, bei der die sechs Menschen angestellt sind, wurden die sechs Personen entführt, als sie sich mit einem Boot vom Delta Bundesstaat zum Bayelsa Bundesstaat bewegten. T.I.T. Manse, Anführer der militanten Gruppe Iduwini National Movement for Peace and Development sagte, dass mit der Entführung Druck auf den Shellkonzern ausgeübt werden soll. Die Basis der Guppe befindet sich in Bayelsa. Der Shell-Konzern habe wirtschaftliche und soziale Vereinbarungen nicht eingehalten. Das Dienstleistungsunternehmen im Ölbereich B&B arbeitet in Nigeria als Zulieferer für Shell.

Im Nigerdelta, einer Ölreichen Region, herrschen Konflikte zwischen ausländischen Ölkonzernen und radikalen ethnischen Gruppen, die sich von den Ölgesellschaften betrogen fühlen. Der Iduwini-Volksgruppe gehören 1,8 Prozent der nigerianischen Bevölkerung an.

Dietmar Kreusel, der deutsche Botschafter in Nigeria, will Hinweisen nachgehen, kennt aber noch keine konkreten Forderungen. Shell kommentierte den Vorfall bislang nicht.

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