Niederlande: 41-jähriger Schiedsrichter von Jugendlichen totgeprügelt

Veröffentlicht: 16:11, 5. Dez. 2012 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Almere (Niederlande), 05.12.2012 – Eine Abseitsentscheidung in einem Amateurfußballspiel in Almere in den Niederlanden verärgerte drei jugendliche Fußballspieler im Alter von fünfzehn bis sechzehn Jahren so sehr, dass sie nach dem Spiel auf den Linienrichter eintraten. Der 41-jährige Richard Nieuwenhuizen starb später an den Folgen seiner Verletzungen. Viele Menschen in den Niederlanden sind von der bisher als unvorstellbar geltenden Tat geschockt.

Schlägerei zwischen Jugendlichen

Am Sonntag fand in Almere in der Nähe von Amsterdam das Fußballspiel zwischen den SC Buitenboys B3 und dem Amsterdamer Klub Nieuw-Sloten B1 statt. Rob Mueller, Klub-Sekretär der Buitenboys sagte zum „Algemeen Dagblad“, nach dem Spiel hätten alle Spieler dem Hobbyschiedsrichter die Hand gegeben. Drei marokkanische Spieler seien jedoch zum Linienrichter gelaufen, hätten ihn zu Boden gestoßen und auf ihn eingetreten. Nieuwenhuizen gelang es, nochmals auf die Beine zu kommen. Ein paar Meter konnte er flüchten, dann wurde er eingeholt und die Prügelorgie ging vor den Augen seines Sohnes weiter. Anschließend klagte er nur über Unwohlsein, später brach er zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort konnte ihm nicht mehr geholfen werden, am Montag verstarb er.

Laut einem Bericht des niederländischen Innenministeriums vom November 2011 wurden 40 Prozent aller männlichen marokkanischen Einwanderer im Alter zwischen 12 und 24 Jahren innerhalb der letzten fünf Jahre wegen Straftaten verhaftet, verurteilt oder angeklagt. Die Gewalt auf Fußballplätzen beschränkt sich nicht auf Einwanderer und nicht auf die Niederlande. Auch in Deutschland kam es schon zu Übergriffen auf Schiedsrichter und Zusammenstößen von Fan-Gruppen in den Profi-Ligen und bei den Amateuren. Ein aktuell geplantes Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) stieß bei den Fans auf keine Gegenliebe und führte zu friedlichen Protesten, die sich in zwölf-minütigem Schweigen äußerten. Mit dem Konzept will man unter anderem vorbeugend gegen das Abbrennen von Pyrotechnik in den Stadien vorgehen.

Themenverwandte Artikel Bearbeiten


Quellen Bearbeiten