New York: Strauss-Kahn soll gegen Zahlung von einer Million US-Dollar Kaution unter Auflagen freikommen

Veröffentlicht: 17:46, 20. Mai 2011 (CEST)
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New York (Vereinigte Staaten), 20.05.2011 – Der zurzeit prominenteste Häftling der Welt, Dominique Strauss-Kahn, soll vorerst wieder auf freien Fuß kommen. Ein New Yorker Gericht stimmte einem Antrag der Verteidigung des ehemaligen IWF-Präsidenten zu, und akzeptierte eine Kaution von einer Million US-Dollar. Das Gericht verlangte außerdem eine Bürgschaft über rund sechs Millionen US-Dollar. Der französische Politiker soll in einer Wohnung im New Yorker Stadtteil Manhattan wohnen, die seine Frau für ihn angemietet hat und wo er unter Hausarrest steht. Für die Wohnung als auch für die Kosten seiner Bewachung dort muss Strauss-Kahn selbst aufkommen. Außerdem muss der 62-jährige eine elektronische Fußfessel tragen und darf New York nicht verlassen. Seine Reisepässe wurden eingezogen.

Strauss-Kahn bei einer Parteiversammlung der französischen Sozialisten

Die letzten Tage hatte der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verhaftete Strauss-Kahn auf der New Yorker Gefängnisinsel Rikers Island verbracht. Ein erster Antrag auf Freilassung gegen Kaution war von einem New Yorker Gericht wegen Fluchtgefahr abgelehnt worden.

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Anklage gegen Strauss-Kahn erhoben. Ihm wird vorgeworfen, am vergangenen Samstag versucht zu haben, eine Hotelangestellte eines New Yorker Hotels zu vergewaltigen. Das 32-jährige Zimmermädchen hat ausgesagt, Strauß-Kahn habe sie zum Oralsex zwingen wollen und sie gewaltsam festgehalten bis es ihr gelungen war, sich zu befreien. Die Geschworenen der Grand Jury hielten die Aussage der Hotelangestellten für glaubhaft. Strauß-Kahn bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Im Falle einer Verurteilung muss der Finanzpolitiker mit einer langjährigen Gefängnisstrafe rechnen.

Die nächste gerichtliche Anhörung soll am 6. Juni stattfinden.

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Quellen