Nepal: König Gyanendra will Parlament wieder einsetzen

Artikelstatus: Fertig 23:16, 24. Apr. 2006 (CEST)
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Kathmandu (Nepal), 24.04.2006 – König Gyanendra will offenbar eine wesentliche Forderung der Demokratiebewegung in seinem Land erfüllen und das Parlament wieder zulassen. Der König bezog sich dabei ausdrücklich auf die aktuelle Massenbewegung auf den Straßen der Hauptstadt und die Forderung der Sieben-Parteien-Allianz. Das Parlament soll bereits am Freitag, den 28. April um 13:00 Ortszeit einberufen werden. Das berichtete heute die Nachrichtenagentur Nepalnews.com in ihrem Internetportal.

Gleichzeitig brachte der König sein Bedauern für die Toten zum Ausdruck, die im Zuge der Niederschlagung der Massendemonstrationen unter dem Ausnahmezustand durch Polizei und Armee zu beklagen waren.

Damit scheint sich ein Ende der seit 19 Tagen andauernden Massenproteste und des Generalstreiks anzubahnen.

Im Laufe des Tages hatten sich die Protestbewegungen gegen die Herrschaft des Königs landesweit verstärkt. Maoistische Rebellen, die bereits weite Teile des Landes unter ihrer Kontrolle haben, griffen erstmals wieder Regierungsgebäude mit Waffengewalt an. Dabei soll es in der 120 Kilometer südlich von Kathmandu gelegenen Stadt Chautara zu sechs Toten gekommen sein.

Bereits am 21. April hatte der König erklärt, er wolle die politische Macht an das Volk zurück geben. Das Angebot des Königs war jedoch als taktischer Versuch gewertet worden, seinen eigenen Machterhalt zu sichern. Die Opposition hatte angekündigt, die Massenproteste fortzusetzen. Auch in den vergangenen Tagen hatte es trotz Ausgangssperre tägliche Demonstrationen gegeben. Die Hauptforderung hatte dabei in der Einsetzung einer verfassunggebenden Versammlung bestanden.

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Quellen