Nach vier Jahren neue Spur im Polizistenmordfall von Heilbronn

Veröffentlicht: 21:10, 7. Nov. 2011 (CET)
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Eisenach (Deutschland) / Heilbronn (Deutschland), 07.11.2011 – Vor mehr als vier Jahren wurde die 22-jährige Polizistin Michele Kiesewetter in Heilbronn erschossen (Wikinews berichtete). Jetzt wurde nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) die Dienstwaffe der Beamtin bei den Leichen von zwei mutmaßlichen Bankräubern in einem ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach aufgefunden.

Am letzten Freitag (4. November 2011) wurde die Sparkasse in Eisenach von zwei bewaffneten Männern überfallen. Im Verlauf der Fahndung wurde ein Wohnmobil durch die Polizei in der Nähe von Eisenach angehalten und fing kurz darauf an zu brennen. Nachdem der Brand des Fahrzeugs gelöscht worden war, wurden darin zwei Leichen aufgefunden. Es dürfte sich um die Bankräuber handeln. Bei den Toten fanden sich die Dienstwaffe der ermordeten Polizeibeamtin und die Waffe ihres Streifenkollegen, der damals schwer verletzt wurde.

Bei den als Bankräuber Verdächtigten handelt es sich um zwei Männer im Alter von 34 und 38 Jahren. Sie stammen aus rechtsradikalen Kreisen. Sie lebten in einem Haus in Zwickau, in dem es nach einer Explosion am Freitag ebenfalls zu einem Brand gekommen ist. In dem Haus soll auch eine 36-jährige Frau mit dem Namen Susann gewohnt haben; nach ihr wird gefahndet.

Lange Zeit jagte die Polizei im Zusammenhang mit dem Mord an der Polizistin das „Phantom von Heilbronn“. Wie sich herausstellte, handelte es sich um eine falsche Spur. Bei der Spurensicherung am Tatort war ein Wattestäbchen zur Anwendung gekommen, das durch die DNA einer Mitarbeiterin der Herstellerfirma verunreinigt worden war. Auf gleiche Weise verunreinigte Wattestäbchen ließen die Ermittler glauben, dass der Täter an diversen Einbrüchen beteiligt gewesen sein müsse. Erst nach Jahren klärte sich der Irrtum auf.


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