Nach Anschlag auf Schienenverkehr: Lokführer unter Verdacht

Veröffentlicht: 22:33, 26. Apr. 2019 (CEST)
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Siegen (Deutschland), 26.04.2019 – Nach dem als versuchter Mord gewerteten Anschlag auf einen Zug am 13. April im Bad Berleburger Stadtteil Raumland überwacht die Bundespolizei nun nachts mit einem Hubschrauber die Gleise. Der am Mittwoch wegen Verdachts vorläufig festgenommene Lokführer wurde tags darauf mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Bundespolizei überwacht nachts die Gleisanlagen mit Hubschrauber

Die Bundespolizei hat auf Anfrage der Siegener Zeitung bestätigt: Die Behörde überwacht aktuell verstärkt das Schienennetz zwischen Kreuztal und Bad Berleburg aus der Luft. Ein Hubschrauber ist permanent nachts im Bereich der Gleise unterwegs, um das Umfeld nach der Gullydeckel-Attacke in Raumland auf einen Regionalzug der Hessischen Landesbahn (HLB) am 13. April zu beobachten.

„Es gehört zu unseren Aufgaben, für Sicherheit im Bahnverkehr zu sorgen“, sagte Johanna Hanke, Pressesprecherin der Bundespolizei in Köln, auf Anfrage. Generell gelte das selbstverständlich für alle Trassen. Wenn allerdings eine Straftat passiert sei, „wird dort sicherlich genauer hingeschaut“.

Überraschende Wende: Lokführer als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen

Nach dem Gullydeckel-Anschlag auf einen Zug bei Bad Berleburg war laut Westfalenpost am Mittwoch, dem 24. April, ein Verdächtiger vorläufig festgenommen worden: der dabei verletzte Lokführer, der den Zug steuerte. Spuren am Tatort hätten auf den 49-Jährigen als Täter hingedeutet, berichteten die Staatsanwaltschaft Siegen und die Mordkommission Hagen in einer gemeinsamen Pressemitteilung:

„Der Lokführer geriet insbesondere durch die Auswertung von Tatortspuren in den Fokus der Ermittler.“ (Siegener Zeitung)

Die Festnahme erfolgte am Mittwochnachmittag am Bahnhof in Erndtebrück. Zuvor hatte die Polizei die Wohnungen des Verdächtigen in Lünen und Erndtebrück durchsucht. Die Durchsuchungsbeschlüsse dafür hatte die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Siegen erwirkt. Der Lokführer, der bei dem Geschehen selbst leicht verletzt wurde, bestreitet die Vorwürfe. Am Donnerstag wurde er wegen fehlender Haftgründe wieder auf freien Fuß gesetzt.

Mitte April war ein Zug der Hessischen Landesbahn bei Bad Berleburg gegen Gullydeckel gefahren, die an einer Brücke angebracht waren. Der Lokführer wurde dabei leicht verletzt. Passagiere waren zu dem Zeitpunkt nicht an Bord des Zuges, weil es sich um eine planmäßige Leerfahrt handelte. Die Polizei hatte Ermittlungen wegen versuchten Mordes eingeleitet.


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