New York (Vereinigte Staaten), 13.07.2005 - Nach fast einem Jahr ist der Lockout in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zu Ende gegangen. Der zur vergangenen Saison 2004/05 abgelaufene Kooperationsvertrag (NHL Collective Bargaining Agreement) zwischen Liga und Spielergewerkschaft NHLPA war Streitpunkt, der zum Spielerstreik und zur Aussperrung der Spieler durch die NHL führte.

Schon vergangene Woche meldete die „Los Angeles Times“ eine Einigung und nannte gleich Details des neuen Vertragwerks, das für sechs Jahre gilt. Demnach soll es zur neuen Saison folgende Änderungen geben: Zum Einen soll eine Gehaltsobergrenze, ein so genannter Salary Cap, eingeführt werden. Zum Anderen sieht der neue Vertrag eine pauschale Gehaltskürzung um 24 Prozent und ein Höchstverdienst für einen Spieler von 20 Prozent des Club-Etats vor. Außerdem soll jeder Club nur noch 39 Millionen Dollar als Spielergehälter ausschütten dürfen. Zwar folgten erst sofort Dementis von beiden Seiten, doch diese gab es nur, weil man nicht in Zeitdruck geraten wollte.

Jetzt muss das 600 Seiten starke Ergebnis noch vom Ligaausschuss am Donnerstag und von den Spielern am Dienstag akzeptiert werden. Die Eishockey-Fans in Nordamerika haben die unendliche Geschichte überstanden.

Der Lockout bestand schon seit dem 15. September des letzten Jahres und führte dazu, dass viele NHL-Stars die letzte Saison in Europa überbrückten. Der Sender, der Eishockey bisher in den USA übertragen hatte, ist wegen der ungeklärten Situation vor einigen Monaten von seinem Vertrag zurückgetreten, das Image der Liga ist stark angekratzt und auch die Aussichten sind nicht so gut wie zuvor. Durch den Salary Cap können europäische Ligen bei Gehaltsfragen mithalten. Russische Clubs, wie der amtierende Meister Avangard Omsk, zahlen mittlerweile ebenso mehr, wie der Schweizer Club HC Lugano, der dem größten Talent aus Nordamerika Sidney Crosby für drei Jahre einen zehn Millionen US-Dollar Vertrag anbot.

Themenverwandte Artikel

Quellen