NASA plant permanent bemannte Mondstation
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Houston (Vereinigte Staaten), 05.12.2006 – Die NASA macht einen neuen Vorstoß in Sachen Mondforschung. Sie plant eine internationale Mondstation und sucht dazu nun adäquate Partner. Die Ankündigung erfolgte durch Shana Dale, eine NASA-Sprecherin, in Houston. Die permanent bemannte Forschungsstation soll später als Zwischenstopp für interplanetare Flüge dienen, so zum Beispiel für ein bemanntes Unternehmen zum Nachbarplaneten Mars.
Ob der Nord- oder der Südpol des Erdtrabanten als Standort benutzt werden soll, ist noch unklar. Beide Pole bieten jedoch gegenüber den interpolaren Zonen den Vorteil, dass hier die Sonneneinstrahlung am intensivsten sein soll. Das ist wichtig, weil die geplante Station mit Hilfe von Solarzellen mit Strom versorgt werden soll. Im Vergleich zu anderen Gebieten des Mondes sind außerdem die Temperaturen an den Polen etwas gemäßigter. Die Entscheidung über den endgültigen Standort wird von weiteren Untersuchungen abhängen. Es sollen Wasserstoff und Sauerstoff vor Ort erzeugt werden, um so den Raketentreibstoff für weitere Missionen herzustellen. In der Nähe der möglichen Station sollten auch Bodenschätze vorhanden sein.
Die Weltraumbehörde will die Pläne aus ihrem Etat finanzieren. Nach Planungen aus dem Jahr 2005 wird die Rückkehr zum Mond bis zum Jahr 2020 insgesamt 78 Milliarden Euro kosten. Die Finanzierung einer permanent bemannten Station ist hingegen noch ungeklärt. Aus eigener Kraft kann die NASA das Projekt zurzeit nicht realisieren. Daher bemüht sie sich um Partner aus der Wirtschaft. Diese versucht die NASA mit der Aussicht auf möglicherweise lukrative Projekte und Aufträge zu locken. Als Beispiel nannte die NASA die Ausbeutung von Gasen.
Die Realisierung dieses Vorhabens ist bis zum Jahr 2024 geplant. Dazu sollen im Jahr 2009 und im Jahr 2014 erste Testflüge stattfinden. Bei der erstmaligen Ankündigung durch den US-Präsidenten George W. Bush hatte er das Jahr 2020 genannt. In diesem Jahr sollen erstmals wieder bemannte Mondflüge stattfinden.
Nach dem Stand der gegenwärtigen Vorüberlegungen soll zunächst mit kleinen Teams von vier Astronauten begonnen werden, die zu Kurzflügen von sieben Tagen Dauer zum Mond aufbrechen sollen. Diese sollen die Infrastruktur auf dem Mond für längere Mondmissionen vorbereiten. Ab 2020 sollen dann 180-Tage-Missionen beginnen, deren Aufgabe es ist, eine interplanetare Mission zum Mars vorzubereiten. Bereits im Jahr 2007 sollen die Pläne für den Aufbau einer Mondarchitektur vorangetrieben werden. Vor der Entsendung bemannter Missionen sind Missionen geplant, die sich ausschließlich auf automatisierte Systeme stützen sollen. Ihre Aufgabe ist es, mögliche Standorte sowie natürliche Ressourcen im Boden erkunden und allgemein das technologische Risiko für bemannte Missionen zu verringern.
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Quellen
- Financial Times Deutschland: „Nasa baut Sprungbrett auf dem Mond“ (05.12.2006)
- fr-aktuell.de: „Nasa will eine dauerhafte Station auf dem Mond errichten“ (05.12.2006, 17:32 Uhr)
- Spiegel Online: „NASA Plan: Mondbasis soll im Jahr 2024 stehen“ (05.12.2006)
- Deutsche Welle: „Wohnen auf dem Mond“ (05.12.2006)
- nasa.gov: „Pressemitteilung 06-361: NASA Unveils Global Exploration Strategy and Lunar Architecture“ ( ) (04.12.2006)