NASA nimmt Spaceshuttle-Flüge mit dem Start der Discovery wieder auf

Cape Canaveral / Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 26.07.2005 – Heute ist um 10:39 Uhr Ortszeit (16:39 Uhr MESZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral die US-amerikanische Raumfähre „Discovery“ ins Weltall gestartet. Mit ihr brachen sieben Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS auf.

Start der Discovery

Im Verlauf des Countdowns mussten einige Unwägbarkeiten in Kauf genommen werden. Zuerst bestand die Möglichkeit, dass der Hurrikan „Dennis“ das Startgelände erreichen könnte. Die NASA-Verantwortlichen überlegten kurz, den Shuttle wieder in den Hangar zurück zu transportieren. Eine weitere Vorhersage des Wetterdienstes gab dann aber Entwarnung.

Noch wenige Stunden vor dem Start gab es wieder einen Zwischenfall bei den Kacheln, die bei der Raumfähre als Hitzeschild fungieren. Die Plastikabdeckung eines Cockpitfensters löste sich, fiel 20 Meter in die Tiefe und beschädigte einige Kacheln. Der Schaden konnte noch auf der Rampe repariert werden.

Schließlich wurde der erste Startversuch am 13.07.2005 abgebrochen, da ein Sensor eine Fehlfunktion an einem Treibstofftank anzeigte. Der neue zweite Startversuch verlief dagegen problemlos.

Der Flug wird voraussichtlich zwölf Tage dauern. Die Raumfähre „Discovery“ wurde in den letzten Monaten generalüberholt, dabei investierte die NASA mehr als 1,5 Milliarden Dollar (1,24 Milliarden Euro) für Verbesserungen der Sicherheitsstandards.

Es ist die 114. Space Shuttle Mission und der 31. Flug der Raumfähre Discovery, außerdem der 17. Flug eines Shuttle zur Internationalen Raumstation ISS. Das Shuttle ist mit dem Multi-Purpose Logistic Modul „Raffaello“ bestückt worden.

Die zweite wichtige Aufgabe der Mission ist ein Test des nach dem Columbia-Unglück umgebauten Außentanks. Sowohl am Orbiter als auch am Außentank wurden Kameras angebracht, mit denen eventuell sich ablösende Teile hätten entdeckt werden können. Zusätzlich filmten Flugzeuge der Air Force den Start. Während der ersten zwei Flugtage wird mit Hilfe eines Roboterarms eine ausführliche Inspektion der Shuttle-Außenhaut stattfinden.

Die Namen der Besatzungsmitglieder lauten: Eileen M. Collins, Kommandantin; James M. Kelly, Pilot; Charles J. Camarda, Missions Spezialist; Wendy B. Lawrence, Missions Spezialistin; Stephen K. Robinson, Missions Spezialist; Andrew S. W. Thomas, Missions Spezialist und Soichi Noguchi, Missions Spezialist (Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA))

Aber nicht nur die Amerikaner bereiten sich auf den Start der Discovery vor. Auch die Besatzung der ISS hat mit den Vorbereitungen für die Arbeiten an der Station begonnen. Die Raumfähre bringt gut 12 Tonnen Material für die Station mit. Auf dem Rückflug soll sie den Müll, der sich in den letzten Jahren angesammelt hat, wieder mit zur Erde bringen.

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