Myanmar: Massenflucht der Karen-Minderheit nach Bombardement
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Pyinmana (Myanmar), 27.03.2006 – Einem Bericht der österreichischen „Austria Presse Agentur“ (APA) zufolge kam es in der Nähe von Pyinmana, der neuen Hauptstadt von Myanmar (dem früheren Burma), zu Bombenangriffen der Luftwaffe auf Dörfer der Karen-Minderheit. Tausende Angehörige dieses Volksstammes sollen nun auf der Flucht aus diesem Gebiet sein.
Informationsquelle für diesen Bericht ist ein Kommuniqué der „Karen National Union“ (KNU), die sich für die Rechte dieser ethnischen Minderheit einsetzt. Die Widerstandsorganisation gab das Kommuniqué am Samstag in der thailändischen Hauptstadt Bangkok heraus. Danach seien die Verwaltungsbezirke Toungoo und Nyaunglaybin in Myanmar von den Bombardements betroffen. Die Nachrichtenagentur Reuters spricht von zwei Angriffen in diesem Monat und beruft sich dabei auf Aussagen eines Rebellenführers und eines thailändischen Grenzpolizisten. Nach Angaben der KNU wurden Dörfer in Taungoo mit schwerer Artillerie angegriffen. Die Menschen aus den Dörfern seien in eine Grenzstadt in der nördlichen thailändischen Provinz Mae Hong Son geflüchtet. Manh Sha, ein Anführer der Rebellengruppe, sagte in einem Telefonat mit Reuters, dass sich noch zwischen 400 und 500 Menschen in der Nähe von Mae Hong Song versteckten. Nach den Angriffen soll es laut Manh Sha zu einem Schusswechsel zwischen Soldaten und Rebellen gekommen sein, bei dem 20 Soldaten und zwei Rebellen getötet worden sein sollen. Für den Vorfall gibt es aber keine Bestätigung von unabhängigen Quellen.
Die Militärjunta des asiatischen Landes führt seit Jahren militärische Aktionen gegen diese Minderheit durch, die auf eine ethnische „Säuberung“ und Vertreibung der Karen hinauslaufen. Viele Angehörige dieses Volkes wurden nach Thailand vertrieben.