Morgen finden Vorwahlen in Texas und Ohio statt

Veröffentlicht: 23:57, 3. Mär. 2008 (CET)
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Austin / Columbus (Vereinigte Staaten), 03.03.2008 – Am morgigen Dienstag sollen in den Vereinigten Staaten von Amerika weitere Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2008 abgehalten werden.

Dabei wird den Wahlen insofern eine hohe Bedeutung zugemessen, als dass die Ergebnisse bei den Wahlen morgen, insbesondere in den Bundesstaaten Texas und Ohio, eine Vorentscheidung betreffend die Nominierung eines Präsidentschaftskandidaten der Demokraten sein könnte. Die Staaten Texas und Ohio gelten dabei als besonders wichtig, da bei den dortigen Wahlen relativ viele Delegierte für den diesjährigen Nominierungsparteitag der Demokratischen Partei vergeben werden. Es werden jedoch auch Vorwahlen in Vermont und Rhode Island stattfinden.

Politische Beobachter werten die Wahlen dabei als Schicksalsentscheidung für Hillary Clinton, die zuletzt elf Vorwahlen gegen ihren Rivalen Barack Obama verlor. Clinton wurde zu Anfang des Wahlkampfes oftmals noch als deutliche Favoritin auf Seiten der Demokratischen Partei angesehen.

Dabei ist in beiden erwähnten großen Staaten derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Clinton und Obama um die Wählergunst in Texas zu erkennen: So ist nach einer gestern bekannt gewordenen Umfrage von Reuters, C-SPAN und dem „Houston Chronicle“ Obama mit ungefähr 47 Prozent vor Clinton, die aber auch an die 44 Prozent erreicht. Jedoch betonte John Zogby im „Chronicle“, alles sei „im Fluss und sehr nahe beieinander“. Zogby ist Meinungsforscher und Gründer des bedeutenden Meinungsforschungsinstituts Zogby International, das auch indirekt an oben genannter Umfrage beteiligt war.

Für Ohio dagegen sieht eine andere Umfrage – durchgeführt von der University of Cincinnati – Clinton mit circa 51 Prozent recht weit vor Obama mit ungefähr 42 Prozent. Aber auch hier schwankten die Werte in der letzten Zeit recht stark. So geht eine weitere aktuelle Umfrage auch hier wiederum von einer Führung Obamas aus.

So nahe die Kandidaten beieinander liegen, so aggressiv wird auch der Wahlkampf geführt. So war durch die Nachrichtenagentur AP bekannt geworden, dass der kanadischen Regierung durch einen Obama-Vertrauten zugesagt wurde, dass die derzeitige öffentliche Ablehnung des North American Free Trade Agreement (Nordamerikanisches Freihandelsabkommen, kurz „NAFTA“) „kein klarer Ausruck politischer Pläne“ Obamas sei. Das Freihandelsabkommen, welches die USA, Kanada und Mexiko beinhaltet, ist in der US-amerikanischen Bevölkerung stark umstritten, insbesondere in Staaten wie Ohio, in denen die Industrie stark ausgeprägt ist, hatte es viele Arbeitsplätze gekostet.

Clinton kritisierte Obama darauf stark deswegen. NAFTA war bereits in der Vergangenheit ein wichtiges Wahlkampfthema gewesen. Mitarbeiter von Obamas Kampagne stritten die Vorwürfe jedoch vehement ab.

Auch der Irakkrieg dürfte bei der Wahl eine wichtige Rolle spielen, da viele gestorbene US-Soldaten aus den beiden Bundesstaaten stammten.

Auf republikanischer Seite zeichnet sich immer mehr eine Nominierung John McCains zum Kandidaten dieser Partei ab, auch wenn sein Rivale Mike Huckabee das Rennen noch nicht aufgegeben hat.

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Quellen