Mogadischu: Tote bei Gefechten zwischen Aufständischen und AU-Truppen

Veröffentlicht: 20:07, 6. Jun. 2010 (CEST)
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Mogadischu (Somalia), 06.06.2010 – Mindestens 21 Zivilisten und eine nicht bekannte Zahl an Kombattanten wurden bei Gefechten zwischen der aufständischen Miliz al-Shabaab und Soldaten der Afrikanischen Union getötet. Die Kämpfe stehen im Zusammenhang mit einer Offensive, die am Donnerstag, den 3. Juni von der Regierung gestartet wurde, um einige von den Aufständischen eingenommene Stadtteile zurückzuerobern. Die genaue Anzahl der Opfer ist unklar. Der Direktor des städtischen Ambulanzdienstes, Ali Muse, sagte der Presse am Donnerstag, dass unter den Todesopfern sechs Frauen sowie eine fünfköpfige Familie seien, deren Haus von einer Mörsergranate getroffen worden sei. Nach seinen Angaben wurden mindestens 61 Zivilisten bei den Kämpfen verletzt, die meisten von ihnen im Stadtbezirk Kaaran, wo heftiges Granatfeuer ausgetauscht wurde.

Nach Angaben von Oberst Ahmed Ibrahim von der Übergangsregierung Somalias rückten die Truppen gegen Stellungen der Aufständischen vor. „Sie übernahmen die Kontrolle von mehreren Vierteln, die von den Rebellen gehalten wurden… Mehrere Leichen sind auf den Straßen verstreut“, schilderte Ibrahim die offizielle Seite der Situation.

Doch Scheich Ali Mohamoud Rage sagte für die nach eigenen Angaben mit Osama bin Laden verbundene Organisation, der Angriff der Regierungstruppen und der Afrikanischen Union sei zurückgeschlagen worden. Die Aufständischen kontrollieren einen großen Teil Südsomalias. In den von den Islamisten kontrollierten Gebieten wurde die Scharia eingeführt.

Als sich der von der Afrikanischen Union gestützte somalische Präsident Sharif Sheikh Ahmed auf einem Besuch in der Türkei befand, hatten Al-Shabaab und mit ihr verbündete Islamisten am 21./22. Mai den Angriff auf Mogadischu begonnen. Es gelang ihnen, große Teile der im Norden der Stadt liegenden Stadtteile Shibis und Bondhere einzunehmen und so in direkte Nähe wichtiger Regierungseinrichtungen zu gelangen.

In der Region Galgadud im Zentrum Somalias war es am Mittwoch, dem 2. Juni, zu Zusammenstößen zwischen al-Shabaab und Ahlu Sunna Waljamaca, einer regierungstreuen Miliz, gekommen. Bei diesen Gefechten wurden mindestens 24 Personen getötet.

Somalia ist seit 19 Jahren ohne funktionierende Regierung. Westliche Regierungen und die Regierungen der Nachbarstaaten sagen, dass das Land ein Hafen für islamistische Terroristen sei.

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Quellen