Mitt Romney gewinnt Vorwahl in Illinois
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Chicago (Vereinigte Staaten), 23.03.2012 – Mit 46,7 Prozent der Stimmen hat Ex-Gouverneur von Massachusetts Mitt Romney die Vorwahl der Republikanischen Partei in Illinois für sich entschieden. Ein „außerordentlicher Sieg“, so urteilte Romney selbst über seinen Erfolg in dem Bundesstaat im Mittleren Westen. Zwar konnte Rick Santorum mit einem Stimmenanteil von 35,0 Prozent zehn Delegiertenstimmen gewinnen, doch dem stehen die 41 Stimmen gegenüber, um die Mitt Romney sein Lager verstärken konnte. Ron Paul und Newt Gingrich kamen mit deutlichem Rückstand auf die Plätze drei und vier und erhielten 9,3 bzw. 8,0 Prozent der abgegebenen Stimmen. Allerdings hatte Rick Santorum sich aus formalen Gründen in vier der 18 Kongresswahlbezirke in Illinois nicht zur Wahl stellen können.
Doch auch der Sieg in Illinois erlaubt es Romney noch nicht, Santorum abzuschütteln. Der erzkonservative Ex-Gouverneur von Massachusetts hat gute Chancen, am 24. März (Samstag) die Vorwahlen in Louisiana zu gewinnen. Der Staat ist ländlich geprägt und hat eine tiefgläubige, konservativen Werten zugeneigte Bevölkerung. „Ich trete an als ein konservativer Republikaner“, strich Romney in Arbutus heraus. „Ich war ein konservativer republikanischer Gouverneuer. Ich werde antreten als ein konservativer republikanischer Kandidat… Politik und Positionen sind dieselben geblieben.“ Die Arithmetik und der Kalender sprechen für Romney. Die 46 Delegiertenstimmen des Südstaates Louisiana werden nicht nach dem Prinzip verteilt, dass dem Gewinner alle Delegiertenstimmen zufallen, sodass auch Romney in Louisiana Delegiertenstimmen hinzugewinnen kann.
Bereits am 18. März hatte Romney die Vorwahl in Puerto Rico mit einem Stimmenanteil von 88 Prozent deutlich für sich entscheiden können. Santorum hatte hier 8,5 Prozent erhalten, Newt Gingrich und Ron Paul erreichten 2,2 bzw. 1,3 Prozent. Demnach waren Romney 22 der 23 Delegiertenstimmen dieses Außengebietes zugesprochen worden, ein Delegierter wird Newt Gingrich zugerechnet. Noch unbekannt ist das Ergebnis des Caucus vom 17. März in Missouri, bei dem die Delegierten ausgewählt wurden, die in zwei Stufen im April und Juni über die Zusammensetzung der Delegation zum nationalen Parteitag befinden werden. Die dortige Vorwahl vom 7. Februar, bei der Rick Santorum 55,2 Prozent der Stimmen erhielt – Mitt Romney erhielt 25,2 Prozent und Ron Paul 12,2 Prozent –, ist dabei nicht bindend. Diese Situation entstand, weil die Republikanische Partei dieses Bundesstaates im März die Regeln für die Ermittlung der Delegiertenstimmen änderte, nachdem die Partei auf nationaler Ebene entschieden hatte, die Delegationen aus jenen Bundesstaaten zu bestrafen, die vor März festgelegt wurden.
Nun kommen Signale von führenden Parteimitgliedern, die auf ein baldiges Ende des parteiinternen Wahlkampfes drängen. Jim DeMint, ein prominentes, dem konservativen Flügel der Republikaner zugehöriges Mitglied des US-Repräsentantenhauses aus South Carolina, wollte sich nach einem Treffen mit Romney noch nicht auf eine Unterstützung festlegen, sagte aber, die Republikaner müssten „alle auf diese Präsidentschaftsvorwahlen schauen und die Kandidaten zu einem bisschen Selbstreflexion ermuntern – darüber, was gut ist für unser Land. Je eher wir eine Entscheidung treffen, denke ich, desto eher können wir uns auf das wirkliche Problem fokussieren, auf Obama“.
Nach den Berechnungen der Associated Press führt im Nominierungsprozess Mitt Romney mit 563 Delegiertenstimmen vor Rick Santorum mit 263 und Newt Gingrich mit 135 Delegierten. Ron Paul verfügt über 50 Delegiertenstimmen. 1.144 Stimmen sind notwendig, um beim republikanischen Parteitag Ende August als Kandidat der „Grand Old Party“ für das Weiße Haus nominiert zu werden. Über 1.273 Delegiertenstimmen ist noch nicht entschieden. Wenn sich Romney knapp die Hälfte der noch zu vergebenden Delegiertenstimmen sichert, hat er die notwendige Stimmenzahl. Santorums Chancen sind wesentlich schlechter; er müsste bei den verbleibenden Vorwahlen 70 Prozent der verbleibenden Delegiertenstimmen gewinnen. Inzwischen hat sich Jeb Bush, der frühere Gouverneur Floridas und Bruder des ehemaligen US-Präsidenten Georg W. Bush, für Romney als republikanischen Kandidaten um die Präsidentschaft ausgesprochen. Nach absolvierten 34 Vorwahlen sei es notwendig, die Republikaner hinter dem im Nominierungsmarathon deutlich führenden Romney zu einen.
Über die Rolle von Jeb Bush war bereits spekuliert worden. Manche Analysten halten es für möglich, dass er sich beim Parteitag in Tampa, Florida, als Außenseiter um die republikanische Kandidatur für das Weiße Haus bemühen könnte, nämlich dann, wenn es keinem der bisherigen Kandidaten gelänge, die notwendige Zahl an Delegiertenstimmen zu erreichen. Dieses Szenario ist nach der Vorwahl in Illinois weniger wahrscheinlich als noch nach dem „Super Tuesday“.
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BearbeitenQuellen
Bearbeiten- welt.de: „Romney bekommt Unterstützung von Jeb Bush“ (23.03.2012)
- articles.latimes.com: „Illinois primary win may have turned the tide for Romney“ (21.03.2012)
- washingtonpost.com: „Illinois primary“ (23.03.2012 (Abruf))
- elections.nytimes.com: „Puerto Rico Republican Primary“ (23.03.2012 (Abruf))
- elections.nytimes.com: „Missouri Republican Caucuses“ (23.03.2012 (Abruf))
- articles.chicagotribune.com: „Analysis: Illinois primary win boosts Romney's inevitability case“ (21.03.2012)
- derstandard.at: „Vorwahlen der Republikaner: Der Anfang vom Ende“ (21.03.2012)
- washingtonpost.com: „Santorum overstays his welcome“ (22.03.2012)