Messflugzeug bestätigte Existenz der Vulkanaschewolke - Deutscher Luftraum blieb bis Mittwoch gesperrt
Veröffentlicht: 23:59, 21. Apr. 2010 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin / Langen (Hessen) (Deutschland), 21.04.2010 – Ein Messflugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das am Montagnachmittag in Köln zu einem Erkundungsflug startete, bestätigte das Vorhandensein der Vulkanaschewolke. Die Fluggesellschaften kritisierten zuvor, dass die Luftraumsperrungen über Deutschland auf Grundlage einer Computersimulation erfolgt seien. Die Deutsche Flugsicherung mit Sitz in Langen habe demnach formal korrekt gehandelt und hat den Luftraum im Bereich der Vulkanaschewolke auf Höhen zwischen 3.000 bis 6.000 Meter weiterhin gesperrt. Diese Sperrung konnte inzwischen wieder aufgehoben werden.
Unterhalb einer Höhe von 3.000 Metern flogen alle Piloten per Interims-Regelung nach Sichtflugregeln, die seitens der Deutschen Flugsicherung nicht genehmigungspflichtig ist. Hier handelten die Piloten auf eigenes Risiko. Zwischen 3.000 und 6.000 Metern Höhe fand ein Kontrollierter Sichtflug statt. Erst in Höhen oberhalb von 6.000 Metern begann den offiziellen Angaben zufolge der durch die Flugsicherung kontrollierte, genehmigungspflichtige Instrumentenflug, der üblicherweise auf allen Flughöhen für Verkehrsflugzeuge gilt. Sichtflugregeln sind im Regelfall bei der Verkehrsfliegerei nicht vorgesehen, sondern eher dem privaten Flugverkehr vorbehalten. Möglich wurde dieses nach DFS-Angaben durch das Vorliegen einer entsprechenden Ausnahmegenehmigung beim jeweiligen Flugzeugbetreiber.
Bereits während der Luftraumsperrung hatten die Fluggesellschaften ihre Maschinen über Überführugnsflüge im Sichtflugverfahren zurückgeholt. Die Urlaubsreisenanbieter haben damit begonnen, sukzessive alle gestrandeten Urlauber aus den Urlaubsgebieten zurückzuholen. Bereits am frühen Morgen sind einige Maschinen in Frankfurt am Main gelandet, wodurch oftmals eine Odyssee beendet werden konnte. Aber auch an anderen Flughäfen kommen nach Angaben der Tagesschau vermehrt Touristen an, welche aus den Tourismusgebieten zurückgeholt wurden.
Nachdem seitens des Deutschen Wetterdienstes ein Abziehen der Wolke verkündet wurde, hat die Flugsicherung die Flugverbote im Verlauf des Mittwochs sukzessive wieder aufgehoben. Eurocontrol in Maastricht vermeldete die Luftraumfreigabe und die Wiederaufnahme der Instrumentenflüge in allen Flughöhen, was dem Normalzustand entspricht.
Themenverwandte Artikel
Quellen
- bild.de: „Vulkanasche: Ramsauer erklärt sich“ (20.10.2010 15:15 Uhr)
- bild.de: „Mess-Flug betätigt Vulkanasche“ (20.10.2010 18:43 Uhr)
- merkur-online.de: „Flugsicherung und Wetterdienst wehren sich nach Kritik“ (18.04.2010)
- rp-online.de: „Was passiert bei einem Sichtflug?“ (20.04.2010, 20:42 Uhr)
- focus.de: „Aschewolke wird endlich unter die Lupe genommen“ (19.04.2010)
- welt.de: „Europa fliegt wieder- Chaos löst sich langsam auf“ (21.04.2010 18:14 Uhr)