Mekongstaudamm in Laos: Länderkonferenz findet keinen Konsens
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Vientiane (Laos), 23.04.2011 – Die zwischenstaatliche Mekong River Commission (MRC) konnte in der laotischen Hauptstadt Vientiane keine Einigung über die Zukunft des laotischen Staudammprojekts, des Xayaburi-Staudamms über den Mekong-Fluss erzielen. Vertreter der Länder Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam saßen am Verhandlungstisch. Jetzt sollen die Minister der Länder im Oktober oder November 2011 eine Entscheidung treffen.
Die MRC hat sich zur Aufgabe gestellt, die nachhaltige Entwicklung des Mekong und seiner Einzugsgebiete zu fördern. China, das mehrere Staudämme am Oberlauf baut, ist nicht in der Kommission vertreten. Eine verbindliche Entscheidung kann die MRC nicht treffen, deshalb kann Laos das Projekt auch ohne Zustimmung der Kommission verwirklichen. Bei einem Bau des Damms werden gravierende Umweltschäden und erhebliche Nachteile für die am Fluss lebenden Menschen befürchtet.
Die vietnamesische Seite forderte eine zehnjähre Verschiebung des Bauprojekts. Diese Zeit solle man nutzen, um die Folgen für Mensch und Natur genau zu erforschen. In dieser Zeit müssten Lösungen für die Fischer, Bauern sowie die zu erwartenden Umweltschäden gefunden werden. Martin Geiger vom World Wide Fund For Nature (WWF) geht davon aus, dass die Fischwanderung im Fluss unterbrochen wird, die Fischer der Region könnten dadurch ihre Einkommensquelle verlieren. Gleiches gelte für die landwirtschaftlichen Flächen am Mekong, die mit dem Wasser aus dem Fluss bewässert werden. Aviva Imhof von der Organisation International Rivers hält die Folgen für unabsehbar.
Der geplante Staudamm mit angeschlossenem Wasserkraftwerk soll 1260 Megawatt Strom liefern. Der Bau würde umgerechnet 3,5 Milliarden US-Dollar kosten. Der produzierte Strom soll hauptsächlich nach Thailand exportiert werden.
Der Mekong wird mit seiner Länge von 4.350 Kilometern auch die „Mutter aller Flüsse“ genannt. Das Wasser fließt dabei über einen Höhenunterschied von 5.200 Meter von der Quelle bis zur Mündung. Mehr als 1.200 Fischarten leben im Fluss.