Meinungen:New York: Klavierbauer Steinway wird nicht verkauft

Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Itu

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New York: Klavierbauer Steinway wird nicht verkauft

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Sind außer Meinungen auch Informationen erlaubt? ;-)

Welch ein Glück, dass die ertragreiche Hamburger Fertigung so hoch ausgelastet ist.. Vergangene Tage bekam ich dort mit, wie ein Ehepaar aus dem Hamburger Umland auf min. drei Monate Wartezeit zum Kauf eines großen Flügels (Modell B-211) vertröstet wurde - man ist ausverkauft. Die in den Auswahlsälen noch stehenden Standardmodelle B-211 und D-274 sind allesamt schon verkauft, und auch der Nachschub aus laufender Fertigung ist sehr gut bebucht. Kaufen kann man kurzfristig in Europa nur neue Steinway-Flügel, die in mehrfacher Ausfertigung bei den Händlern stehen und nicht unbedingt als Vorführinstrumente benötigt werden.

Vorteil großer Händler - ein kleiner, der von jedem Flügeltyp nur einen herumstehen hat, hat nichts abzugeben, es sei denn, er sei gebucht für einen neuen Vorführflügel, und könne seinen bestehenden Flügel abgeben. Denn die Steinway-Käufer kaufen fast immer nicht einen der Flügel, die bei den Händlern stehen, sondern machen den Deal beim Händler, suchen sich dann aber IHREN Flügel aus den mehreren eines Typs aus, die in Hamburg in den Auswahlsälen stehen. Sehr sinnvolle Vorgehensweise. Denn die Flügel sind aus Holz gebaut und auf "Spannung", Holz ist ein lebendiges Material, und all das macht JEDEN Flügel zu einer Klang-Persönlichkeit, die zum Kunden und Liebhabern passen sollte - daher diese "Hochzeitsreise" gen Hamburg. Wo die jetzigen "Flügel-Bräute" aber alle schon ihre Dates haben.. ;-)

Tatsache ist, dass die bisherige New Yorker Hauptanteilseigner-Crew , die "Wallstreet-Goldjungs" Dana Messina und Dave Kirkland, sich aus der Klavier-Abteilung zurückziehen; Dana Messina will die Blechbläser-Firmen der Steinway-Gruppe ein wenig separieren und weiter leiten.

Seit längeren Jahren bereits läuft sich Mr. Kim aus Korea warm, Chef des großen Klavierbauers Samick, mehr als die bisherigen ca. 30 oder 35% an der Steinway-Gesamtgruppe zu übernehmen. US-Medien sprechen von Aktientausch und von einer Separierung. Wenn die Samick-Anteile sich fokussieren auf den reinen Klavierbereich von Steinway Instruments, dann hat Mr. Kim hochwahrscheinlich schon heute die Mehrheit..

Also braucht da auch nichts verkauft zu werden - dann kann man sagen, Steinway IST längst bereits in Händen der Koreaner. Ohne großen Wirbel in den Medien. Äußerst klug und sanft, reibungslos den Übergang gedeichselt.

Mittlerweile sind im Board of Directors mehrere Koreaner aktiv. Gehen wir mal als sicher davon aus, dass nun die Koreaner die Geschäftspolitik bestimmen KÖNNEN - aber wenn sie klug sind, dieses nicht (sichtbar) tun WERDEN - min. momentan nichts Wesentliches anderes tun werden.

Management by undercover.

Die Steinway-Leute würden - mit oder ohne Koreaner an Bord - in der momentanen - in den USA bzgl. Klavieren desaströsen - Geschäftslage kaum etwas sinnvolles Anderes tun können. Abzuwarten allerdings bleibt, ob der neue Boss aus Asien mal irgendwann die Spendierhosen anhat und etwas gründlich Neues initiiert - in den USA (Quelle: Pianoworld.com) munkelt man über einen möglichen Umzug der New Yorker Fertigung in einen der Südstaaten - eine Sache allerdings, die bis dato noch bei jedem US-Klavierbauer, der diesen Schritt ging, gründlich in die Hose gegangen war. Wenn ich die New Yorker richtig einschätze, werden sie für den Erhalt der Rikers Plant in Queens argumentieren. Wenn Mr. Kim seine sieben Sinne beisammen hat, wird er ganz gewiss keinen schnellen Schritt machen, der da hieße: "Go South!", wo das Wetter besser und - nur sehr eventuell - die Fertigungskosten ein winziges Stück niedriger wären.

Verkauft werden soll eine honorige Immobilie, die Steinway Hall in Manhattan, das zweite Mal in der Firmengeschichte: man hatte sie schon einmal verkauft, dann aber zurückerworben. Aber ein Auszug von Steinways Klavieren dort wird nicht im Jahre 2013 erwartet. Die Immobilie in hochbegehrter Lage nahe des Central Park soll Millionen in die Kassen bringen. Die Funktionalitäten eines Klavierverkaufs "oben" und einer Flügel-Ausleihbank "unten" kann allüberall im Großraum New York geschehen - ein betriebswirtschaftlich also sehr konsequenter Schritt. Es wird dann wohl später eine neue Steinway Hall - in weitaus preiswerterer Location - geben.

-- AxelKing (Diskussion) 03:25, 1. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Natürlich sind hier auch Infos erlaubt.
Möglicherweise solltest du den nächsten Artikel zum Thema schreiben... --Itu (Diskussion) 05:33, 1. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Ungern. Gründe: Bin kein Journalist, arbeite nicht gern für umme, kenne mich bei Wikinews nicht richtig aus, mir fehlt die Triggerei, wann es "dran" sei, einen Artikel zu schreiben. Und bin zu selten und unverlässlich in der dt. WP, um für sowas zur Verfügung zu stehen. Man kann das bei mir versuchen, zu allem, was Steinway heißt, mit Themennennung, aber die o. g. Einschränkungen. Ggfs. mich in meiner BenDis in der WP anticken. Was ich kenne, ist die Firmenhistorie. Insbesondere kenne ich die technische Entwicklung der Flügel von 1856 bis 1900. Sollte eines Tages mal die Fa. neue Flügeltypen, uU einen noch längeren Flügel als den D-274 herausbringen, dann wäre ich uU einer, der hierzu etwas zu schreiben wüsste. Freundliche Grüße AxelKing (Diskussion) 19:11, 1. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Was das "für umme" betrifft hoffe ich aber dass du nicht zu denen gehörst die in WP fürs Schreiben Geld bekommen.. --Itu (Diskussion) 23:08, 1. Jan. 2013 (CET)Beantworten