Mehrere Tote bei Demonstration in Libyen

Artikelstatus: Fertig 11:50, 19. Feb. 2006 (CET)
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Bengasi (Libyen), 18.02.2006 – Bei einer Demonstation gegen die Mohammed-Karikaturen sind vor dem italienischen Konsulat in der Stadt Bengasi (Libyen) zehn Menschen ums Leben gekommen. Die Demonstranten bewarfen das Konsulat mit Gegenständen und legten Feuer. Trotz der gewaltsamen Versuche der Polizei, mit scharfer Munition und Tränengas die Ausschreitungen zu verhindern, dauerte es sechs Stunden, bis die Demonstration aufgelöst war.

Auslöser der Proteste war offenbar der Auftritt des italienischen Ministers für Reformen, Roberto Calderoli, im staatlichen Fernsehsender RAU, bei dem der Minister ein T-Shirt mit aufgedruckten Mohammed-Karikaturen trug. Roberto Calderoli ist Mitglied der rechtsgerichteten Lega Nord.

Nach den Unruhen wurde der libysche Innenminister Nasr al-Mabrouk suspendiert, weil er für einen unverhältnismäßigen Gebrauch von Gewalt während der Demonstrationen verantwortlich sein soll.

Mittlerweile, so teilte die Nachrichtenagentur ANSA mit, hat Calderoli seinen Rücktritt eingereicht. Er begründete seinen Rücktritt damit, dass er es nicht länger hinnehmen werde, dass gegen ihn und die Lega Nord eine solch „schändliche Instrumentalisierung“ betrieben werde. Wegen der tödlichen Schüsse in Bengasi wurde am Samstag der libysche Innenminister Nasr al Mabruk suspendiert. Das teilte das Parlamentssekretariat in Tripolis mit.

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Quellen