Massiver Stromausfall in Südamerika

Veröffentlicht: 23:44, 16. Jun. 2019 (CEST)
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Buenos Aires (Argentinien) / Montevideo (Uruguay), 16.06.2019 – In Argentinien und Uruguay ist es zu einem weitreichenden Stromausfall gekommen. Nach Angaben des uruguayischen Versorgungsunternehmens UTE habe der Stromausfall um 12:06 Uhr MESZ im argentinischen Netz begonnen und sich flächendeckend auf Uruguay ausgewirkt. Nach Angaben von Alejandra Martínez, einer Sprecherin des argentinischen Versorgungsunternehmen Edesur, das Teile des Großraum Buenos Aires mit Elektrizität versorgt, betrifft der Ausfall praktisch ganz Argentinien. Sie bezeichnete den Umfang des Ausfalls als nie dagewesen.

In Uruguay ist die Stromversorgung entlang der Küste und in den Gebieten nördlich des Rio Negro inzwischen wiederhergestellt, teilte UTE in einer Reihe von Tweets mit.

Das argentinische Zivilschutzministerium sagte, es werde an der Beseitigung des Stromausfalls gearbeitet, doch werde das noch bis gegen Mitternacht europäischer Zeit dauern. Auf Twitter schrieb der argentinische Staatsprasident Mauricio Macri, inzwischen sei für 50 Prozent der argentinischen Bevölkerung die Versorgung wieder hergestellt. Argentinien hat etwa 44 Millionen Einwohner, rund vier Millionen Menschen leben in Uruguay.

Durch den Ausfall kam der U-Bahnverkehr in der argentinischen Hauptstadt zum Erliegen.

Betroffen sind Meldungen in den sozialen Netzwerken zufolge auch Teile von Brasilien, Paraguay und Chile. Unter den betroffenen Provinzen Argentiniens sind Santa Fe, San Luis, Formosa, La Rioja, Chubut, Cordoba und Mendoz. Die Inselgruppe der Provinz Tierra del Fuego (Feuerland) im äußersten Süden des Landes, die zwischen Chile und Argentinien aufgeteilt ist, ist nicht betroffen, weil sie ein separates Stromnetz hat, das nicht mit dem landesweiten Stromnetz verbunden ist. Ansonsten haben Argentinien und Uruguay ein gemeinsames Stromnetz, dessen Zentrum das auf der Grenze liegende Wasserkraftwerk Salto Grande ist, 450 Kilometer entfernt von Buenos Aires und 500 Kilometer entfernt von Montevideo.

In Paraguay waren Teile von Ayolas, Pilar, Villalbín sowie die grenznahen Bereiche von Misiones und Ñeembucú vom Stromausfall betroffen, teilte die Administración Nacional de Electricidad (ANDE) mit.

Die Gründe für den Blackout sind nach Angaben des argentinischen Energieministers Gustavo Lopetegu noch unbekannt. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit den schweren Unwettern, die einige Tage zuvor über Argentinien hinweggezogen sind. Nach Angaben von UTE waren etliche durch das Unwetter verursachte Schäden am Netz noch nicht wieder beseitigt. Der Stromausfall konnte zwar zurückverfolgt werden auf zwei 500-Kilo-Volt-Leitungen, die das Wasserkraftwerk Yacyretá mit Buenons Aires verbinden. Der Grund für deren Versagen ist jedoch weiterhin unbestimmt.

Die Auswirkungen auf die Durchführung der gerade im Süden Argentiniens stattfindenden Kommunalwahlen sind noch unklar. In einigen Provinzen wurde offenbar die Öffnung der Wahllokale verschoben. In den sozialen Netzen kursieren außerdem Bilder, die Wähler zeigen, die im Licht von Mobiltelefonen ihre Stimmzettel ankreuzen.


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