Machtübernahme des Königs in Nepal stößt auf Kritik
Artikelstatus: Fertig Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Kathmandu (Nepal), 02.02.2005 – Einen Tag nachdem der nepalesische König Gyanendra die Regierung des Landes abgesetzt hat und erklärt hat, dass er selbst die Führung des Landes übernehmen wird, kündigten die maoistischen Rebellen eine Zunahme der Gewalt an. Außerdem rufen sie zum Streik auf.
Die gestrige Machtübernahme des Königs wurde begleitet von einer Informationssperre für Journalisten, so wie der Abschaltung des Telefonnetzes. Es soll auch zu Festnahmen von Oppositionspolitikern gekommen sein.
Seit 1996 kämpfen die Rebellen in Nepal mit Gewalt gegen die Monarchie und für einen sozialistischen Staat, wobei bisher mehr als 11.000 Menschen ums Leben kamen. Unterdessen hat Gyanendra ein neues Kabinett vorgestellt, an dessen Spitze er selbst steht.
Aufgrund der Ereignisse in Nepal ist das Gipfeltreffen der Südasiatischen Vereinigung für Regionale Zusammenarbeit (SAARC) abgesagt worden. Gyanendra hatte angekündigt, als neuer Regierungschef am Gipfel teilnehmen zu wollen. Daraufhin sagte der indische Premierminister Manmohan Singh nach indischen Medienberichten seine Teilnehme am Gipfel, aus Protest über das Vorgehen Gyanendras, ab. Ein Treffen der Gemeinschaft findet gemäß seiner Charta nicht statt, wenn nicht alle Regierungschefs der sieben südasiatischen Staaten teilnehmen.
Auch international löste das Vorgehen des Königs heftige Kritik aus. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte nach Angaben seines Sprechers Fred Eckhard die „sofortige“ Wiederherstellung der Demokratie in Nepal.