München: Polizeiaktion gegen Tachodreher
Veröffentlicht: 16:08, 16. Mär. 2011 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
München (Deutschland), 16.03.2011 – Am Mittwochmorgen, dem 15. März 2011, rückte ein Großaufgebot von 500 Beamten der Polizei aus. Es galt, gut organisierten „Tachodrehern“ das Handwerk zu legen. 150 Gewerbebetriebe und Wohnungen wurden durchsucht, 26 Männer festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Tachos manipuliert, Fahrzeugpapiere gefälscht und Autokäufer betrogen zu haben. Ein Millionenschaden sei verursacht worden, so die Münchner Polizei.
Bei der Aktion wurde die Polizei durch die Steuerfahndung unterstützt. Die Staatsanwaltschaft München I hatte mehrere Staatsanwälte im Einsatz. Manche der Verdächtigen wurden durch das Sondereinsatzkommando (SEK) geweckt. Der Polizeihund „Balou“ hatte die Aufgabe, Bargeld zu erschnüffeln; seine Ausbildung dafür hat er vor kurzem beendet.
Vor mehreren Monaten hatte die Ermittlungsgruppe „Tacho“ die Ermittlungen aufgenommen, nachdem Hinweise aus einem Verfahren der Kripo in Kempten vorlagen. Nach dem Zusammentragen der Fakten wurden durch das Amtsgericht München 22 Haftbefehle und 148 Durchsuchungsbefehle erlassen.
Equipment, 550.000 Euro Bargeld, Sachwerte im Wert von 250.000 Euro und mehr als 235 Autos wurden sichergestellt, darunter auch Prunkstücke von Porsche, Hummer und Ferrari. Die Kapazität der Polizeiverwahrstelle reichte für die Unterbringung der sichergestellten Kraftfahrzeuge nicht mehr aus.
Das Verändern moderner Tachos erfordert große Sachkenntnis und eine gute technische Ausstattung. Seit 2005 ist solch ein Eingriff in Deutschland strafbar. Die Kilometerstände wurden entweder zurückgedreht oder die Tachos so eingestellt, dass nur jeder zweite Kilometer gezählt wurde, was besonders bei Taxis und Leasingfahrzeugen beliebt war.