Luftfahrt: EU-Verkehrsminister einigen sich auf Grenzwerte für Vulkanasche

Veröffentlicht: 23:54, 4. Mai 2010 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Brüssel (Belgien) / London (Großbritannien), 04.05.2010 – Rund zwei Wochen nach dem Ende des Flugverbots im europäischen Luftraum wegen der Freisetzung von Vulkanasche durch den Ausbruch eines Vulkans auf Island einigten sich die europäischen Verkehrsminister am Dienstag auf Grenzwerte für verschiedene Flugzonen in Europa. Die Grenzwerte legen fest, ab welcher Konzentration von Vulkanaschepartikeln der Flugverkehr eingeschränkt oder ganz verboten wird. Die Berechtigung über das Verhängen der Luftraumsperrungen soll weiterhin bei Eurocontrol in Maastricht liegen, nach Maßgabe der Vorhersagen / Prognosen des Volcanic Ash Advisory Centre (VAAC) in London. Der Ministerrat beschloss außerdem Maßnahmen zur Verbesserung der internationalen Kooperation. Die zuständigen EU-Institutionen wurden aufgefordert, die Pläne für die Gültigkeit von international vereinbarten Regeln in einem einheitlichen europäischen Luftraum (SES) voranzutreiben.

Ab mehr als zwei Milligramm Vulkanaschepartikeln pro Kubikmeter soll künftig einheitlich in Europa ein absolutes Flugverbot gelten. Außerdem gibt es zwei weitere Flugzonen mit eingeschränktem Flugverkehr bei geringeren Konzentrationen entsprechender Partikel. Eine Vereinbarung über die anzuwendenden Messmethoden soll beim nächsten Verkehrsministertreffen (mit der Bezeichnung Verkehrsministerrat im Juni 2010) beschlossen werden.

Nach Ansicht des österreichischen Experten Andreas Stohl hätte ein Teil der verhängten Luftraumsperrungen in den vergangenen Wochen vermieden werden können, wenn entsprechende Grenzwerte existiert hätten. Stohl bemängelt, dass die Luftfahrt-Industrie auf die Problemlage durch Aschepartikel in der Atmosphäre nicht ausreichend vorbereitet gewesen sei: „Wäre die Luftfahrt-Industrie besser vorbereitet gewesen, hätte man sich viel von dem Theater ersparen können.“ Daten über die Schädlichkeit und Konzentration solcher Partikel in Relation zur Dauer der Exposition der Flugzeugtriebwerke lägen kaum vor.

Themenverwandte Artikel

Quellen