Londoner Anschläge: Polizei identifiziert Täter

London (Großbritannien), 12.07.2005 – Die Londoner Polizei hat erstmals Berichte bestätigt, wonach vier Attentäter für die Anschläge auf drei U-Bahnen und einen Bus in der Londoner Innenstadt verantwortlich sein sollen. Alle seien in Großbritannien geboren und bei den Anschlägen am Donnerstag ums Leben gekommen.

In den Trümmern des detonierten Doppeldeckerbusses fanden die Ermittler auf den Resten des Sprengsatzes einen Fingerabdruck, anhand dessen die Identität eines Täters festgestellt werden konnte. Zudem wurden die Aufnahmen der Überwachungskameras am Bahnhof King's Cross ausgewertet. Auf ihnen sind die Täter bei ihrer Ankunft um 8:30 Uhr Ortszeit zu sehen. Kurze Zeit später detonierten die vier Sprengsätze. Am Verkehrsknotenpunkt King's Cross hielten alle drei betroffenen U-Bahn-Züge; auch der Bus hielt in der Nähe. Vermutlich hatten die Attentäter sich aufgeteilt.

Im Laufe der weiteren Ermittlungen wurden in der Grafschaft West Yorkshire in den Ortschaften Leeds und Luton mehrere Verdächtige festgenommen und sechs Wohnungen durchsucht. Zum Teil verschaffte sich die Polizei mit kontrollierten Sprengungen Zutritt zu den Gebäuden. Im Rahmen der großangelegten Aktion wurde die Umgebung evakuiert. Etwa 500 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Eine Moschee und ein Altenheim wurden ebenfalls geräumt. In Leeds ist eine der größten muslimischen Gemeinden Großbritanniens beheimatet.

Bestätigt wurde auch, dass das Material, aus dem die Sprengsätze bestanden, aus Militärbeständen stammt. Terrorismus-Experten zeigten sich über diesen Umstand beunruhigt. Unklar ist, wie das Material in die Hände der Attentäter gelangte.

Bei den Anschlägen am Donnerstag sind nach bisherigen Angaben 52 Menschen getötet und über 700 verletzt worden.

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