Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen

Veröffentlicht: 17:41, 30. Jan. 2008 (CET)
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Wiesbaden / Hannover (Deutschland), 30.01.2008 – In Hessen und Niedersachsen fanden am 27. Januar 2008 Landtagswahlen statt.

In Niedersachsen hat die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Christian Wulff mit 42,5 Prozent deutlich über Herausforderer Wolfgang Jüttner von der SPD mit 30,3 Prozent gesiegt. Damit gilt es unter Beobachtern als so gut wie sicher, dass Christian Wulff vom Landtag erneut zum Ministerpräsidenten gewählt wird. Die FDP erzielte 8,2 Prozent der Stimmen, die Grünen acht Prozent. Als fünfte Partei zieht die Linkspartei in den Landtag ein: Sie erzielte 7,1 Prozent der Stimmen.

Gegenüber der Landtagswahl 2003 am 2. Februar 2003 hat die regierende CDU damit 5,8 Prozent verloren (von 48,3 auf 42,5 Prozent). Die SPD hat mit 30,3 Prozent und einem Verlust von 3,1 Prozent (2003 = 33,4 Prozent) ihr schlechtestes Ergebnis bei Landtagswahlen in Niedersachsen eingefahren.

Die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten Philipp Rösler konnte ihr 2003 erreichtes Ergebnis verteidigen und wird mit 13 statt bisher 15 Abgeordneten im Landtag vertreten sein. Bündnis 90/Die Grünen konnten ihr Ergebnis mit ihren beiden Spitzenkandidaten Ursula Helmhold und Stefan Wenzel geringfügig ausbauen (von 7,6 auf 8,0 Prozent) und mit zwölf Abgeordneten in den Landtag einziehen.

Die Linkspartei unter ihrer Landesvorsitzenden Kreszentia Flauger [1] zog mit 7,1 Prozent erstmalig in ein westdeutsches Landesparlament ein. In einer ersten Stellungnahme um kurz nach 18:00 Uhr freute sich auch Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch über den Einzug in den Niedersächsischen Landtag.

Aus den sonstigen Parteien sticht nur die NPD mit 52.817 Zweitstimmen und 1,5 Prozent noch hervor.

Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und FDP-Spitzenkandidat Philipp Rösler setzen auch weiterhin auf eine schwarz-gelbe Koalition in Niedersachsen. Schon Anfang Februar 2008 sollen die Gespräche über die Weiterführung der Zusammenarbeit im Land beginnen. Die FDP will dabei an ihren beiden Ministern Walter Hirche (Wirtschaftsminister) und Hans-Heinrich Sander (Umweltminister) festhalten.

Hier nun das vorläufige amtliche Endergebnis:

Partei Wahl 2008 Sitze Wahl 2003
CDU 42,5 Prozent 68 Sitze 48,3 Prozent
SPD 30,3 Prozent 48 Sitze 33,4 Prozent
FDP 8,2 Prozent 13 Sitze 8,1 Prozent
Grüne 8,0 Prozent 12 Sitze 7,6 Prozent
Die Linke 7,1 Prozent 11 Sitze 0 Prozent

Quelle: [2]

Bei den Wahlen zum Landtag in Hessen haben sich die CDU mit Spitzenkandidat Roland Koch und die SPD mit Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert: Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kommen sie auf 36,8 Prozent (CDU) bzw. 36,7 Prozent (SPD) der Stimmen.

Partei Wahl 2008 Sitze Wahl 2003
CDU 36,8 Prozent 42 Sitze 48,8 Prozent
SPD 36,7 Prozent 42 Sitze 29,1 Prozent
FDP 9,4 Prozent 11 Sitze 7,9 Prozent
Grüne 7,5 Prozent 9 Sitze 10,1 Prozent
Die Linke 5,1 Prozent 6 Sitze 0 Prozent

Die CDU hat damit in Hessen ihr schlechtestes Ergebnis seit 40 Jahren. Die FDP ist drittstärkste Kraft mit 9,4 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 7,5 Prozent.

Lange Zeit ungewiss war am Wahlabend, ob die Linkspartei als fünfte Partei in den Hessischen Landtag einziehen würde oder nicht. Die Wahlprognosen und Hochrechnungen von ARD und ZDF sahen die Linkspartei knapp unter oder genau bei der Fünf-Prozent-Hürde. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erzielte sie dann 5,1 Prozent und kann mit sechs Abgeordneten in den Landtag einziehen. Damit konnte die Linke neben dem Niedersächsischen Landtag gleich in einem zweiten Landesparlament eines westdeutschen Flächenstaates einziehen.

Wahlbeobachter berichteten von Problemen mit den in Hessen eingesetzten Wahlcomputern. So war ein Wahlcomputer defekt; auf Ersatz musste eine Stunde gewartet werden. Mindestens ein weiterer Wahlcomputer wurde über Nacht in der Wohnung eines Parteifunktionärs aufbewahrt. Den Wahlbeobachtern wurde zudem teilweise der Zugang zum Wahllokal verwehrt.

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Quellen