Laborunfall an der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich

Zürich (Schweiz), 08.09.2005 – Bei einem Zwischenfall an der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich im Züricher Stadtteil Höngg entwich am Donnerstag Vormittag gegen 11:00 Uhr eine unbekannte Menge Fluor aus einem Druckbehälter. Die alarmierten Rettungskräfte ordneten jedoch keine Evakuierung an, da sich Fluor bei Kontakt mit Sauerstoff schnell umsetzt und daher keine grössere Gefahr besteht. Trotzdem hatte der Einsatz hohe Priorität, da Fluor beim direkten Einatmen schwere Verätzungen der Atmungsorgane auslösen kann.

Der Zwischenfall ereignete sich in einem Labor im ersten Untergeschoss des Hochschulgebäudes. Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich nach ersten Ermittlungen zwei Personen im Labor. Ein 49-jähriger Schweizer Chemielaborant wurde sofort nach dem Unfall medizinisch versorgt. Um ihn kümmerten sich Rettungssanitäter von der Hilfsorganisation „Schutz&Rettung“. Ein 32-jähriger chinesischer Chemiestudent, der sich zum Unfallzeitpunkt ebenfalls im Labor befunden hatte, verliess den Raum unmittelbar nach dem Zwischenfall und konnte bisher nicht in ärztliche Behandlung gebracht werden. Ob sich mehr als zwei Personen im Labor aufgehalten hatten, steht bisher nicht fest.

Der Grund für den Unfall konnte noch nicht geklärt werden, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Spezialisten des Wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zürich, des Chemiezuges der Feuerwehr von „Schutz & Rettung“ sowie der Sicherheitsabteilung der ETH haben nach dem Unfall das Gebäude auf Schadstoffe untersucht und die aktuellen Fluorwerte in den Räumen gemessen.

Quellen