Kritik an Google: Google Chrome und die OpenSource-Community

Veröffentlicht: 05:15, 13. Sep. 2008 (CEST)
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13.09.2008 – Googles neuer Webbrowser Google Chrome trifft bei der OpenSource-Community auf geteilte Meinungen. Einerseits ist Google einer der größten Linux-Nutzer und unterstützt die Linux-Community an vielen Stellen, andererseits ist Google aktuell Datensammler Nr. 1 und somit aus Sicht der Community eine potenzielle Gefahr für die Zukunft. Google werde langsam zu mächtig, es wisse bereits heute vieles über die Web-Benutzer und Google Chrome wird als weitere Expansion Googles angesehen. „Es verstärkt sich das Misstrauen, dass Google seinen schicken Browser als trojanisches Pferd verwenden könnte, um noch komfortabler Daten über das Nutzerverhalten im Internet zu sammeln“, sagt Rafael Laguna, Chef des Softwareanbieters Open-Xchange dazu.

Zwar ist Googles Webbrowser „Google Chrome“ Open-Source, also quelloffene Software, doch das Misstrauen ist trotzdem vorhanden. „Google kann eines Tages durch eine zu starke Vormachtstellung die Vielfalt und die freie Entfaltung im Web behindern, quasi Online-Microsoft werden“, erklärt Peter Ganten, Chef des Bremer Open-Source-Softwarehauses Univention dazu. „Problematisch wird’s eher, wenn die vergleichsweise wenigen Riesen einen großen Teil des Internetkuchens aufteilen. Wenn Google, Ebay und Amazon zusammengehen, dürfen wir uns richtig Sorgen machen.“, erklärt Elmar Geese, Vorsitzender des Linux-Verbandes dazu, und sieht damit eine ganz andere Gefahr für das Internet.

Doch es gibt noch eine andere Seite von Google: Google unterstützt aktuell noch den Mozilla Firefox. Die Kooperation zwischen der Mozilla Foundation und Google wurde erst vor kurzem bis 2011 verlängert. Google ist damit der größte Geldgeber des Herausgebers von Mozilla Firefox. Es ist anzunehmen, dass Google Mozilla Firefox früher oder später fallen lassen wird, um ihren eigenen Browser zu unterstützen. „Eine Rechnung ist damit aufgegangen. Es ging kein Aufschrei der Empörung durch die Open-Source-Szene“, schrieb Rafael Laguna auf seiner Webseite dazu. Und doch könnte Google Chrome schnell gefährlich werden, denn er stellt gewiss nicht nur eine Konkurrenz für Microsofts Internet Explorer dar.

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