Kriminalstatistik: Straftaten im Internet stiegen 2010 auf neuen Rekordwert

Veröffentlicht: 19:47, 20. Mai 2011 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 20.05.2011 – Mit rund 225.000 Straftaten im Jahr 2010 erreicht die Kriminalität im Internet einen neuen Rekord. Dies geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2010 hervor, den der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am heutigen Freitag der Öffentlichkeit vorstellte. Der neue Rekordwert entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent. Das „Tatmittel Internet“ erfreut sich seit dem Jahr 2010 in der polizeilichen Kriminalstatistik einer eigenen Kennung. Im Jahr 2010 wurden in 15 Bundesländern insgesamt 223.642 Internet-Straftaten begangen (ein Bundesland herausgerechnet).

Bei der Kriminalität im Internet überwiegen Betrugsfälle (81,6 Prozent); in absoluten Zahlen: 182.562 Fälle. Dazu zählen im Einzelnen: Warenbetrug, Warenkreditbetrug, Leistungsbetrug, Computerbetrug und Leistungskreditbetrug. Ein Hauptbetätigungsfeld professioneller Datendiebe ist das Onlinebanking. Die Statistik weist in diesem Bereich einen Anstieg um 11,9 Prozent aus. Dokumentiert sind 19.100 Einzelfälle. Rückläufig war jedoch der Abrechnungsbetrug im Internet (minus 15,0 Prozent). Nur geringfügige Bedeutung kommen Straftaten im Bereich von Urheberrechtsverletzungen zu: 1,7 Prozent. Rückläufig ist die Verbreitung pornographischer Schriften über das Internet, in absoluten Zahlen: 4.655 einzelne Kriminalfälle im Jahr 2010 (2009 gab es hier noch 6.092 Fälle).

Allgemein stieg die Computerkriminalität um 12,6 Prozent auf 84.377 Fälle. Dazu zählen das Ausspähen und das Abfangen von Daten einschließlich der zugehörigen Vorbereitungshandlungen zum Datenklau.

Als besondere Herausforderung bezeichnete Bundesinnenminister Friedrich den Kreditkartenbetrug und kam zu folgender Bewertung der Situation: „Wenn das Netz zu unsicher wird, wird es unbrauchbar.“ In diesem Zusammenhang verwies Friedrich aus seiner Sicht erneut auf die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung. Der liberale Koalitionspartner der Union in der Bundesregierung lehnt die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung allerdings ab. Das deutsche Bundesverfassungsgericht hatte die Vorratsdatenspeicherung im März 2010 in der damals geltenden Form gekippt (Wikinews berichtete).

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Quellen