Kreative Schuldentilgung: Nordkorea bietet Tschechien Ginseng-Deal an
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Pjöngjang (Nordkorea), 13.08.2010 – Die Regierung Nordkoreas um den Diktator Kim Jong Il möchte einen Teil seiner Schulden bei Tschechien begleichen. Das vom weltweiten Kapitalmarkt weitgehend abgeschnittene Land bietet an, statt mit Geld mit Ginseng zu bezahlen. Die Knolle wird für medizinische Zwecke eingesetzt und soll unter anderem Gedächtnis und Libido gut tun. Ob die tschechische Regierung auf das Angebot eingeht, ist momentan noch ungewiss. Dass Nordkorea eine Bezahlung von Schulden in Naturalien tatsächlich vorgeschlagen hat, bestätigten Regierungssprecher.
Mit rund zehn Millionen Dollar steht Nordkorea bei Tschechien in der Kreide, fünf Prozent davon möchte der kommunistische Staat nun zurückzahlen. Insgesamt hat das Land, dessen Wirtschaft in erster Linie auf in der westlichen Welt begehrten Nahrungsmitteln und dem illegalen Waffenschmuggel beruht, etwa zwölf Milliarden Dollar Schulden. Zum überwiegenden Teil handelt es sich dabei um Kosten für die militärische Aufrüstung. Gläubiger sind vor allem die ehemaligen sozialistischen Bruderstaaten.
Laut der tschechischen Zeitung „Mlada fronta Dnes“ müsste Nordkorea, abhängig vom Marktwert, zwölf bis 20 Tonnen Ginseng liefern, um 500.000 Dollar zu tilgen. Die „Korea Times“ berichtet, Pjöngjang habe bereits eine Delegation mit Proben der Wurzel nach Prag geschickt, um die dortigen Verantwortlichen zu überzeugen. Tomas Zidek, der tschechische Finanzminister, sagte, dass seine Regierung Nordkorea gebeten habe, statt des Ginsengs Zink zu liefern, da der Jahresverbrauch der Pflanze in seinem Land nur 1,4 Tonnen beträgt. Zink hingegen könne man immerhin zu Geld machen.