Knappe Niederlage für Naturschützer

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Juneau (USA), 18.03.2005 – Im Arctic NationalWildlife Refuge, dem nördlichsten Naturschutzgebiet der USA, finden eventuell in Zukunft Bohrungen nach Erdöl und Erdgas statt.

Ölbohrung in Alaska

Der US-Senat hat in einer Abstimmung Bohrungen inmitten dieses arktischen Naturschutzgebiets genehmigt. Die Abstimmung ist äußerst knapp ausgefallen. Mit 51 zu 49 Stimmen siegten die Republikaner von US-Präsident George W. Bush am Mittwochabend.

Das positive Ergebnis dieser Abstimmung stellt für Bush einen wichtigen Sieg für seine Energiepolitik dar. Nun kann die Bohrerlaubnis dem Haushaltsentwurf für das kommende Jahr hinzugefügt werden. Die Regierung Bush rechtfertigte die Zustimmung zu den Bohrungen, einerseits damit, dass durch neue Industrien ein Wachstum der US-Wirtschaft erfolgen wird, Arbeitsplätze geschaffen werden und eine Expansion der Erdölproduktionsunternehmen bewirkt werden kann, andererseits sie die USA von erdölreichen Ländern unabhängiger macht.

Seit Jahrzehnten werden in dem Naturschutzgebiet Erdölreserven vermutet. Unter der dortigen Erde werden fünf bis 16 Milliarden Barrel Öl vermutet. Pläne zur Ausbeutung der Öl- und Gasvorkommen existieren seit den 70-er Jahren. Umweltschützer kämpfen seitdem mit einem enormen Aufwand gegen die Bohrungen.

Der Arctic National Wildlife Refuge, ist eine Küstenebene im Nordosten Alaskas mit etwa 80.000 Quadratkilometer Fläche und bietet Millionen von Zugvögeln, Karibus, Moschusochsen, Bären, Wale und anderen Tiere eine Heimat.

US-Umweltschützer haben nach dieser Niederlage im Senat angekündigt, weiterhin für die Erhaltung des Naturschutzgebietes zu kämpfen. Die Entscheidung ist rechtlich nämlich noch nicht endgültig abgesegnet. Abgeordnete der Republikaner erklärten nach der Abstimmung, es könne noch viel Zeit vergehen, bis eine endgültige Entscheidung vorläge. Auch fehle noch eine Einigung der Kongressmitglieder im diesjährigen Haushaltsentwurf. Vorher müssten noch etliche Unklarheiten beseitigt werden.

1960 wurde das Gebiet vom damaligen Präsidenten Dwight D. Eisenhower unter Schutz gestellt. Pläne, die Öl- und Gasvorkommen auszubeuten, scheiterten wiederholt. In den 70-er Jahren erweiterte der damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter das Naturschutzgebiet. In den 90-er Jahren wurde das Naturschutzgebiet nochmals durch US-Präsident Bill Clinton vergrößert. Erst mit dem Amtsantritt Bushs änderte sich diese Strategie zum Nachteil des Naturschutzes.

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Quellen