Klimaschutz: Mehr Engagement von Deutschland gefordert

Artikelstatus: Fertig 21:03, 7. Apr. 2007 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 07.04.2007 – Der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hat Deutschland aufgefordert, in der Frage des Klimaschutzes eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Der Onlineausgabe der „Welt“ sagte er in einem Interview anlässlich der Vorlage des zweiten Teils des UNO-Klimaberichts vom Freitag: „Die Klimaschutzziele der Europäischen Union können nur dann durchgesetzt werden, wenn mit Deutschland auch die größte Volkswirtschaft Europas mitzieht.“ Insbesondere bei der deutschen Automobilindustrie sah der Umweltkommissar Nachholbedarf.

Der deutsche Bundesumweltminister, Sigmar Gabriel (SPD), wies die Vorwürfe aus Brüssel zurück. Dem Deutschlandfunk sagte er, ohne die Bereitschaft Deutschlands, mehr zu tun als andere europäische Staaten, hätte die EU keine Chance, ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen.

Der Parteivorsitzende der Grünen, Reinhard Bütikofer, warf Gabriel indes Versagen in der Klimapolitik vor. Dem „Klimakiller“ Braunkohle werde in Deutschland immer noch Vorrang eingeräumt. Die Zahl der gegenwärtig geplanten Braunkohlekraftwerke ist nach den Worten Bütikofers nicht dazu geeignet, die angepeilten Ziele zur Verringerung des CO2-Ausstoßes zu erreichen.

Der am Freitag veröffentlichte UN-Klimabericht war nach heftigen Diskussionen zwischen den teilnehmenden Delegationen zustande gekommen. Während China den eigenen Beitrag zum Klimaschutz den Angaben der japanischen Zeitung „Yomiuri Shimbun“ zufolge in dem Sinne charakterisierte, dass es nun bereit sei, „Verantwortung im Kampf gegen die globale Erwärmung zu übernehmen“, kennzeichnete Bundesumweltminister Sigmar Gabriel den Beitrag der USA und Chinas am Zustandekommen des UN-Dokuments als „skandalös“. Nach Angaben Gabriels hätten China, die USA und Saudi-Arabien versucht, einige kritische Aussagen des Dokuments abzuschwächen.

Nach den USA ist China der weltweit größte Produzent von Kohlenstoffdioxid (CO2), das als Treibhausgas gilt und wesentlich für die Klimaerwärmung verantwortlich gemacht wird.

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Quellen