Kinderpornodarstellungen in „Second Life“ aufgetaucht

Artikelstatus: Fertig 09:47, 11. Mai 2007 (CEST)
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San Francisco (Vereinigte Staaten), 11.05.2007 – Am 7. Mai berichtete die ARD-Sendung „Report Mainz“ über die Online-Simulation „Second Life“ als „Tummelplatz für Kinderpornografie“. Inzwischen nahm auch der Entwickler und Betreiber von Second Life, das US-amerikanische Unternehmen Linden Lab, dazu Stellung.

Nach dessen Angaben traten ARD-Mitarbeiter am 3. Mai schriftlich an die Firma heran, wobei sie Bilder vorlegten, die zwei Avatare beim Darstellen sexueller Handlungen zeigten. Einer ähnelte einem erwachsenen Mann, der andere einem Kind. Das Unternehmen ermittelte einen 54 Jahre alten Mann und eine 27 Jahre alte Frau als Benutzer der Avatare. Die beiden wurden umgehend aus der Simulation ausgeschlossen.

Am 4. Mai konfrontierte Report Mainz Linden Lab mit Bildern, die sexuelle Handlungen realer Kinder darstellten. Report Mainz wurde nach eigenen Angaben während ihrer Recherchen von einem Mitspieler aus Deutschland angesprochen, der dann diese Bilder schickte. Die Staatsanwaltschaft Halle leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den noch unbekannten Täter ein. Linden Lab erklärte, nicht selbst in der Lage zu sein, die Bilder ausfindig zu machen, und teilte mit, dass sie von Report Mainz und der Staatsanwaltschaft Halle auch keine Informationen über den Ort, wo sie sich befinden, erhalten habe.

Es habe bisher nur wenige Hinweise auf Kinderpornografie in dem Programm gegeben, so Linden Lab. In solchen Fällen würden jedoch sofort die Behörden eingeschaltet. Auch mit dem US-amerikanischen National Center for Missing and Exploited Children kooperiert Linden Lab nach eigenen Angaben. Mit ähnlichen ausländischen Unternehmen werde ebenfalls eine Zusammenarbeit angestrebt.

Linden Lab baut derweil ein elektronisches Altersüberprüfungssystem ein, um den unerlaubten Zugang Minderjähriger effektiver zu verhindern.

Quellen