Kein Favorit für das Konklave

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Vatikan (Vatikanstaat), 17.04.2005 – Die in Rom versammelten Kardinäle beginnen morgen in der Sixtinischen Kapelle mit der Wahl des neuen Papstes. Ein Favorit ist trotz intensiver Spekulationen der Medien jedoch nicht erkennbar.

Petersdom

Am Montagnachmittag beginnen 115 Kardinäle aus 52 Ländern mit der Wahl des 265. Papstes. Zwei sind wegen Erkrankung entschuldigt. In den folgenden Tagen sollen je zwei Abstimmungen am Vor- und Nachmittag erfolgen und gegen 12:00 Uhr beziehungsweise 19:00 Uhr Rauch aufsteigen, wenn die Stimmzettel verbrannt werden. Schwarzer mit Pech vermischter Rauch bedeutet, es wurde kein Pontifex gefunden.

Das Ergebnis wird nach der Erfahrung der letzten Wahlen gegen Mitte der Woche erwartet. Dann steigt weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle auf, und die Glocken des Petersdoms werden geläutet. Kurz darauf wird der Erwählte auf der Loggia des Petersdomes präsentiert werden.

Zum Leidwesen der Medien ist gegenwärtig kein Favorit erkennbar, auch wenn Kardinäle wie Joseph Ratzinger immer wieder als papabile genannt werden.

Während der Wahltage werden die Kardinäle streng von der Außenwelt abgeschirmt. Sie werden zwar nicht mehr wie früher im Vatikanpalast eingeschlossen, dürfen aber keinerlei Kontakte nach außen pflegen, keine Zeitung lesen, nicht telefonieren, Briefe schreiben, im Internet surfen.

Die Kardinäle müssen nach den neuen Verordnungen von Johannes Paul II. nicht mehr auf Feldbetten in der Vatikanischen Bibliothek schlafen, sondern wohnen komfortabel im Gästehaus Santa Marta, von wo sie täglich einen etwa einen Kilometer langen Weg in die Sixtinische Kapelle zurücklegen müssen: entweder zu Fuß durch den Petersdom oder mit einem Kleinbus durch die Vatikanischen Gärten.

Zuletzt hatten sich die in Rom versammelten rund 140 Kardinäle am Samstag zu einer letzten vorbereitenden Sitzung getroffen. Auch die über 80-Jährigen und damit nicht mehr aktiv Wahlberechtigten durften daran teilnehmen.

Als neuen Rekord meldete der Kirchenstaat die Anmeldung von 7.000 Medienvertretern zum Konklave.

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Quellen