Katholische Fundamentalisten drohen Papstkritiker mit dem Tod

Veröffentlicht: 08:00, 15. Sep. 2008 (CEST)
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Hamburg (Deutschland), 15.09.2008 – Der evangelische Pfarrer und Liedermacher Clemens Bittlinger kritisiert den Papst in seinem Lied „Mensch Benedikt“ unter anderem in seiner Haltung zu Kondomen und hält ihm vor, dadurch die Ausbreitung von Aids in Afrika zu begünstigen. Außerdem kritisiert er die Haltung des Papstes, andere Religionen neben der katholischen Kirche nicht anzuerkennen. Kurz nach der ersten öffentlichen Aufführung seines Liedes im Mai gab es die ersten zornigen Aussagen und Drohungen auf vor allem rechtskatholischen Internetseiten.

Laut eigenen Angaben habe ihn die Wutwelle völlig unerwartet getroffen. Er wird unter anderem als „dreckige Protestantensau“ oder „Stinker“ bezeichnet, andere halten ihn für „vom Teufel besessen“. Der Kirchenpräsident von Hessen sagte zu dem Vorfall: „Die Kritik mancher katholischer Kreise, die sogar vor Morddrohungen nicht zurückschrecken, ist inakzeptabel.“ Es zeige sich „ein Potential an Gewalt, Selbsterhöhung und fundamentalistischer Intoleranz, das als Gefahr jeder Religion und Konfession innewohnt“ und dringend befriedet werden müsse. Die hessische Polizei nimmt die Drohungen so ernst, dass sie sogar ein Konzert von ihm per Polizeischutz überwachen ließ und eine verdächtige Postsendung an den Pfarrer von einer Spezialeinheit der Polizei öffnen ließ.

Quellen