Kashgar: Todesstrafe für Mord an Imam
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Kashgar (China), 30.09.2014 – Ein Gericht des im äußersten Westen von China gelegenen Kashgar hat zwei Männer wegen des Mordes an Jume Tahir, dem Imam der Id-Kah-Moschee in Kashgar, Ende Juli zum Tode verurteilt. Ein dritter Mann wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mord an dem pro-chinesischen Imam hatte sich nur wenige Tage nach gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Uiguren und chinesischen Sicherheitskräften im autonomen Gebiet Xingjiang ereignet. Chinesische Medien sahen einen klaren Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen, die von den Behörden als – religiös motivierter – „Terrorismus“ eingestuft wurden.
Der Intermediate People′s Court in Kashgar verurteilte Gheni Hesen und Nurmemet Abidilimit zum Tode. Hesen soll die Tat geplant und weitere Mitglieder für die „Terrorgruppe“ rekrutiert haben, während Abidilimit Waffen „vorbereitet“ und Informationen gesammelt haben soll. Abidilimit war von der Polizei kurz nach dem Mord nach einem Feuergefecht, bei dem zwei weitere Verdächtige getötet worden waren, verhaftet worden. Seine Aussage führte dann zur Verhaftung von Hesen und von Atawulla Tursun, der wegen „Vorbereitung von Waffen“ und des Sammelns von Informationen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
Die Todesstrafen, die das Gericht am Sonntag verhängt hat, müssen nun noch von einem höheren Gericht bestätigt werden. Doch dies ist nur eine Formalität und geschieht in der Regel schnell, genauso wie die anschließende Hinrichtung, über die dann jedoch nicht weiter informiert wird.
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