Kalifornien Meerwasserentsalzung soll die Dürre lindern
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Sacramento (Vereinigte Staaten), 17.04.2015 – In Kalifornien herrscht Wassernotstand. Es hat in den Wintermonaten zu wenig geregnet und geschneit, um die Wasserreservoirs der Region wieder aufzufüllen. Die Trockenheit in Kalifornien spitzt sich zu. Alle Bereiche des Lebens, privater Wasserverbrauch, industrieller Wasserverbrauch, Verbrauch von Wasser in der Landwirtschaft und in den der Gärtnereien, geraten unter Druck . Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat ein Dekret zum Wassersparen erlassen. Es spiegelt den Ernst der Lage wider. Der Gouverneur hat Städte und Gemeinden angewiesen, den Wasserverbrauch um 25 Prozent zu senken. Die Wasserressourcen in Kalifornien und den anliegenden Staaten sind stark angegriffen. Auch das Grundwasser sinkt und die Bohrung nach Wasser erreicht Rekordtiefen.
Kalifornien will seine Wassernot durch den Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen lindern. In Santa Barbara soll eine eingemottete Meerwasserentsalzunganlage wieder reaktiviert werden. Sie wurde 1991 gebaut und gleich wieder stillgelegt, als es heftig zu regnen begann. Eines der größten Meerwasserentsalzungprojekte ist das Carlsbad Desalin Projekt. Die Anlage soll 200.000 Kubikmeter Meerwasser täglich aufbereiten und Trinkwasser für die Region San Diego liefern, wo ca. 3,2 Millionen Menschen leben. Das technische Verfahren erfolgt nach dem Prinzip der Umkehrosmose. Die Poseidon Water veranschlagt für die Entsalzung von einem Kubikmeter Meerwasser 2,8 Kwh, was Kosten von ca. 1,60 Dollar pro Kubikmeter Wasser ausmacht. In Deutschland betragen die Wasserkosten für Trinkwasser 1,23 Euro pro Kubikmeter bis 2,17 Euro pro Kubikmeter ohne Abwasserkosten. Der Energieaufwand ist beim Umkehrosmoseverfahren geringer als bei anderen Verfahren. Im nahen Osten wird bei der Meerwasserentsalzung als Energie vorzugsweise Erdöl oder Erdgas verwendet. Die Anstrengungen in Kalifornien laufen darauf hinaus, Trinkwasser und Betriebswasser strikt zu trennen. In Kalifornien werden Industrie, Landwirtschaft und Gärtnereinen Betriebswasser verwenden müssen. Die Trennung von Trinkwasser und Betriebswasser wird in Deutschland für Industrien angewendet. Die Trennung von Trink- und Betriebswasser ist im privaten Bereich in Deutschland bisher wenig verbreitet.
Quellen
Bearbeiten- www.welt.de: „Wassernotstand wird Kalifornien noch lange quälen“ (02.03.2015)
- www.spiegel.de: „Wasser-Entsalzung gegen die Dürre: Kalifornien will aus dem Pazifik trinken“ (12.04.2015)
- www.ard.de: „Kaliforniens Wasserspeicher sind leer“ (07.04.2015, 02:05 Uhr)
- www.zdf.de: „Kalifornien: Wasser wertvoller als Erdöl“ (15.04.2015)
- www.focus.de: „Hier kostet Trinkwasser am meisten“ (22.03.2015)