Kairo: Mubarak-Anhänger machen Jagd auf ausländische Journalisten

Veröffentlicht: 20:26, 3. Feb. 2011 (CET)
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Kairo (Ägypten), 03.02.2011 – Nach dem Ausbruch von Gewalt zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung Mubarak in Ägypten am Mittwoch wird die Situation für Journalisten in Kairo immer schwieriger. Laut Medienberichten werden Journalisten jetzt selbst zum Ziel von Angriffen marodierender Banden. Die Onlineausgabe der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ schreibt, es werde regelrecht Jagd auf ausländische Journalisten gemacht. Opfer tätlicher Übergriffe waren unter anderem Journalisten und Mitarbeiter von CNN, al-Arabiya, Associated Press (AP), ABC News, Journalisten von Printmedien ebenso wie Fotografen. Insbesondere haben es die organisierten Schlägerbanden auf Journalisten des arabischen Senders al-Jazeera abgesehen. Dem Sender war am 30. Januar die Lizenz entzogen worden (Wikinews berichtete). Mindestens vier Reporter wurden festgenommen.

Einige Journalisten mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) meldete, man überlege, ob man die Mitarbeiter, die sich vor Ort befinden, aus Kairo abziehen solle. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) berichtet, mehreren Journalisten seien in einigen Fällen ihre Ausrüstungen gestohlen worden. ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard machte die Mubarak-Unterstützer für die Übergriffe verantwortlich. Julliard sagte wörtlich: „Diese Angriffe scheinen Racheakte gegen internationale Medien zu sein, die die Forderungen der Demonstranten nach einem Rücktritt Mubaraks übermitteln.“ ROG ist besonders besorgt über die Situation des belgischen Journalisten Serge Dumont, der im Kairoer Viertel Chubra von Zivilpolizisten verprügelt worden und wegen Spionageverdachts dem Geheimdienst übergeben worden sei.

Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Arabiya wurden am Donnerstag mehrere vor allem von Ausländern bewohnte Hotels von gewalttätigen Banden gestürmt, um der dort residierenden Journalisten habhaft zu werden.

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