Jurastudent greift BGH-Richter während einer Vortragsveranstaltung an
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Passau (Deutschland), 09.02.2011 – Thomas Fischer ist Vorsitzender Richter des 2. Strafsenats beim Bundesgerichtshof. Am 08. Februar 2011 hält er an der Universität Passau einen Vortrag vor Jurastudenten. Thema ist „Die neue Rechtsprechung des BGB zu den Grenzen des Lebens“. Um 17:30 Uhr, gegen Ende des Vortrags, erhebt sich ein 22-jähriger Student und geht auf Fischer zu, greift ihn an, schlägt ihn mit der Faust ins Gesicht. Der BGH-Richter wird leicht am linken Ohr verletzt. Der Angreifer wird von hinzueilenden Studenten überwältigt und der alarmierten Polizei übergeben.
In dem Vortrag ging es um Präimplantationsdiagnostik und Sterbehilfe, ein Thema zu dem es auch im Bundestag unterschiedlichste Standpunkte gibt. Der Täter rechnet sich dem rechten Spektrum zu und erklärt, sein Angriff sei gegen die „fortschreitende Unterdrückung der Lebensgrundlagen“ gerichtet gewesen. Er habe die Tat alleine geplant und sei nicht Angehöriger irgendeiner Gruppe. Zeugen gaben an, er habe einen verwirrten und hilflosen Eindruck gemacht. Helmut Walch, Oberstaatsanwalt in Passau, geht nicht von einer politisch motivierten Tat aus.
Die in Passau für den Staatsschutz zuständige Kriminalpolizeidienststelle hat Ermittlungen wegen Körperverletzung (§ 223 Strafgesetzbuch) aufgenommen.
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Quellen
- Süddeutsche Zeitung: „Student schlägt BGH-Richter ins Gesicht“ (09.02.2011)
- Spiegel: „Jurastudent schlägt BGH-Richter ins Gesicht“ (09.02.2011)
- Heute Magazin: „Student schlägt BGH-Richter nieder“ (09.02.2011)